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Heft 3/2005

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St


Themenschwerpunkt:
Trauma und Sucht

Ingo Schäfer und Luise Reddemann
Abstract
Traumatisierung und Sucht – Eine Literaturübersicht

Ingo Schäfer
Abstract
Traumatisierungen bei Suchtpatienten: Versorgungsmodelle und Anforderungen an das Hilfesystem

Willemien Langeland, Wim van den Brink and Nel Draijer
Abstract
Gender and the relationship between childhood trauma, dissociation and alcohol dependence

Susanne Heynen
Abstract
"Wäre ich frontal damit konfrontiert gewesen, hätte ich das nicht ausgehalten!" – Vergewaltigung und Sucht

Franziska Lamott
Abstract
Trauma und Sucht: Bindungskatastrophen und Drogenabhängigkeit von Frauen

Sybille Teunißen
Abstract
Ressourcenorientierung in der stationären Therapie bei Drogenabhängigen mit Traumafolgestörungen

Doris C. Breh und Günter H. Seidler
Abstract
Zum Zusammenhang von peritraumatischer Dissoziation und PTSD: Eine Metaanalyse

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Schäfer und Reddemann

Zusammenfassung
Zwischen Traumatisierungen und substanzbezogenen Störungen bestehen vielfältige Zusammenhänge. Während einiger Zeit wurde dabei insbesondere dem Aspekt „komorbider“ Suchtprobleme bei Patienten mit Posttraumatischen Belastungsstörungen Interesse geschenkt. Inzwischen wurde jedoch deutlich, dass Suchterkrankungen auch als eigenständige Traumafolgen angesehen werden müssen. Untersuchungen an der Allgemeinbevölkerung belegen, dass Traumatisierungen in der Kindheit einen wichtigen Risikofaktor für die Entwicklung substanzbezogener Störungen darstellen. Dementsprechend finden sich bei klinischen Stichproben von Personen mit Abhängigkeitserkrankungen hohe Prävalenzraten traumatischer Erlebnisse in der Kindheit, aber auch in späteren Lebensabschnitten. Traumatisierungen und ihre Folgen zeigen dabei deutliche Auswirkungen auf den Verlauf der Abhängigkeit und den Therapieerfolg. Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass traumatisierte Suchtpatienten einen schlechteren Therapieverlauf aufweisen, mit geringeren Remissions- und höheren Abbruchraten. In der vorliegenden Literaturübersicht werden Befunde zu den genannten Bereichen vorgestellt und Hypothesen zur Art der Zusammenhänge zwischen Traumatisierungen und späteren Suchterkrankungen diskutiert.

Schlüsselwörter:
Trauma; Kindliche Traumatisierung; Posttraumatische Belastungsstörung; Sucht; Substanzmissbrauch



Trauma and substance abuse – A review



Summary
Many relationships exist between traumatic experiences and substance related disorders. For some time, interest focused mainly on the aspect of “comorbid” addiction problems in patients suffering from posttraumatic stress disorders. It now appears that addictions have to be considered as original consequences of trauma. Studies among the general population prove that childhood trauma is an important risk factor for developing substance related disorders. Accordingly, clinical samples of persons suffering from addictions show high prevalence rates of traumatic childhood experiences in, but also in later phases of their lives. Traumatic experiences and their consequences have distinct effects on the course of addiction and on treatment success. Numerous studies showed that traumatised patients have a less favourable course of treatment with lower remission rates and higher dropout rates. The present literature overview introduces findings on the aforementioned issues and hypotheses concerning the nature of relationships between traumatic experiences and later substance related disorders.

Keywords:
Childhood trauma; posttraumatic stress disorder; addiction; substance abuse


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Ingo Schäfer

Zusammenfassung
Während die klinische Bedeutung von Traumatisierungen bei Patientinnen und Patienten mit substanzbezogenen Störungen während der letzten Jahre zunehmend deutlicher wurde, befindet sich die Entwicklung adäquater Versorgungsmodelle im deutschsprachigen Raum noch am Anfang. Grundsätzliche Anforderungen an das Suchthilfesystem, wie eine flexiblere und stärker am individuellen Bedarf orientierte Therapie, treten aufgrund ihrer speziellen Bedürfnisse bei dieser Patientengruppe besonders deutlich hervor. Eine bedarfsgerechte, integrative Versorgung macht dabei Veränderungen auf der Ebene der Einrichtungen aber auch des gesamten Versorgungssystems notwendig. Auf der Ebene der Einrichtungen bedeutet dies, dass traumaspezifische Interventionen integriert und das gesamte Setting besser an die Bedürfnisse traumatisierter Menschen angepasst werden müssen. Auf der Systemebene müssen Einrichtungen verschiedener Sektoren – insbesondere der Suchtkrankenhilfe und der psychiatrisch-/psychotherapeutischen Basisversorgung – koordiniert werden und kooperativ zusammenarbeiten. Auf Seite der Einrichtungen sollte deshalb überprüft werden, in welchem Maße eigene Konzepte modifiziert und Behandlungsangebote ergänzt werden sollten, und wie durch eine bessere lokale Vernetzung und umfassende Fortbildung dazu beigetragen werden kann, die vorhandenen Angebote weiter auf die Bedürfnisse dieser Patientengruppe abzustimmen. Nicht zuletzt sind jedoch die Kostenträger gefordert, den nötigen finanziellen Rahmen für adäquate Versorgungsmodelle zu schaffen.

Schlüsselwörter:
Trauma; Sucht; Substanzmissbrauch; Behandlung; Therapie

Trauma in patients with substance use disorders: treatment concepts and system requirements

Summary
While the clinical relevance of traumatic experiences in patients with substance-related disorders has become more apparent within the last years, the development of adequate treatment models in the German-speaking countries has only just begun. Basic requirements of the treatment system such as a therapy that is more flexible and assigned to individual needs, become especially prominent in this group of patients. A demand-oriented and integrative care makes changes necessary on the level of the institutions as well as the entire treatment system. On the institutional level trauma-specific interventions need to be integrated. Also, the entire setting must be adjusted to the needs of traumatised patients. On the system level, institutions of different sectors – especially addiction treatment facilities and mental health care institutions – must be coordinated and co-operatively work together. The facilities should thus be analysed to what extend they are able to modify their concepts and which treatment offers should be added. Furthermore, it is to analyse how the present offers can be matched with the needs of this patient group by local networks and comprehensive education and training. Last but not least, the sponsors and cost units are asked to provide the financial framework for creating adequate treatment models.

Keywords:
Trauma; addiction; substance abuse; treatment; therapy


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Langeland, van den Brink and Draijer

Zusammenfassung
Der folgende Überblicksartikel fasst die Ergebnisse international relevanter Forschung zum Thema geschlechtsspezifische Unterschiede in der Komorbidität von Dissoziation und Alkoholabhängigkeit zusammen. Aus den Ergebnissen leiteten wir ein hypothetisches Modell ab, nach dem traumatisierte Frauen eine psychologische Dissoziation und traumatisierte Männer eine chemische (substanzbezogene) Dissoziation entwickeln. Darüber hinaus gibt es konsistente Hinweise darauf, dass man posttraumatische Symptome wie Dissoziation und PTBS häufiger bei traumatisierten alkoholabhängigen Frauen findet als bei traumatisierten alkoholabhängigen Männern. Mögliche Erklärungen für diese geschlechtsspezifischen Unterschiede werden diskutiert.

Schlüsselwörter:
Kindliche Traumatisierungen; Dissoziation; PTBS; Alkoholabhängigkeit; Geschlechtspezifische Unterschiede

Summary
In the present article potential gender differences in the co-occurrence of dissociation and alcohol use disorders are evaluated. Based on a review of the nature of the co-morbidity patterns of these two phenomena in clinical and non-clinical samples it is suggested that psychological dissociation as a response to childhood trauma is more common in women, whereas chemical dissociation in response to childhood trauma is more common in men. In addition, this review presents consistent evidence that female alcoholics are more vulnerable to posttraumatic symptoms such as dissociation and posttraumatic stress disorder (PTSD) than male alcoholics. Potential mechanisms that might contribute to these important gender differences are described.

Keywords:
childhood trauma; dissociation; PTSD; alcohol dependence; gender differences


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Susanne Heynen

Zusammenfassung
In den letzten Jahrzehnten gab es in Bezug auf sexualisierte Gewalt, insbesondere in der Kindheit, eine Vielzahl von Veränderungen, um Opfer zu unterstützen und Gewalt zu verhindern. Dazu gehören der Aufbau von Fachberatungsstellen, Reformen des Sexualstrafrechts und Aktionsprogramme der Bundesregierung zu Gewalt an Frauen und Kindern. Daneben wird das Wissen über Traumatisierungsprozesse und die Bewältigung von Traumafolgen, insbesondere nach sexualisierter Gewalt, immer umfassender, so dass entsprechend qualifizierte Hilfen und Therapien zunehmen. Bisher wenig Aufmerksamkeit erhält die Bedeutung von Drogen und Alkohol als Risikofaktor im Kontext einer Vergewaltigung und als Strategie zur Bewältigung entsprechender posttraumatischer Belastungen.

Der Beitrag befasst sich mit dem Zusammenhang von sexualisierter Gewalt und Suchtmittelkonsum. Ausgehend vom aktuellen Forschungsstand und von einer eigenen Untersuchung zur Bedeutung subjektiver Theorien für Bewältigungsprozesse nach einer Vergewaltigung (Heynen, 2000) wird gezeigt, dass

• es sich bei sexueller Traumatisierung und Suchtmittelkonsum um wechselseitige Risikofaktoren handelt,
• Alkohol und Drogen bei der Bewältigung posttraumatischer Belastungen als Form der Selbstmedikation eine subjektiv hohe und existenzielle Bedeutung haben können,
• dies nicht zwangsläufig zu einer therapiebedürftigen Abhängigkeit führt und
• in der Suchttherapie vergewaltigter und drogenabhängiger Frauen Erkenntnisse der Frauenberatung nach sexualisierter Gewalt und der Psychotraumatologie berücksichtigt werden müssen.

Der Beitrag endet mit Schlussfolgerungen für die professionelle Unterstützung von drogenabhängigen Vergewaltigungsopfern.

Schlüsselwörter:
Vergewaltigung; Sucht; Risikofaktor; Bewältigung; Trauma



„If I had been confronted with it, I would not have been able to stand it!“ – Sexual Abuse and Addiction

Summary
A number of changes has taken place over the last decades in dealing with sexual violence, especially when the abuse occurs during childhood, in the form of more victim support and violence protection measures. These relevant changes are the setting-up of specialised counselling bureaus, reformation of sexual penal rights and special programmes organised by the Federal Government concerning abuse against women and children. Moreover, knowledge of the trauma-process and of traumatic after-effects, especially in sexual violence, is becoming more extensive. An increase in relevant, qualified assistance and therapy has taken place. As yet, little attention has been paid to the significance of drugs and alcohol as possible risk-factors in the context of sexual abuse or their use as a strategy in coping with post-traumatic stress.

The article looks into the correlation between sexual violence and drug consumption. The starting point of this article is based on the present state of research and also from an enquiry made into “The significance of subjective theories for coping with the aftermath of rape” (Heynen, 2000). It is shown that,

• sexual traumata and drug consumption are interacting risk-factors,
• alcohol and drugs as forms of self-medication in order to cope with the post-traumatic effects can have a high subjective and existential meaning,
• this does not necessarily lead to an addiction requiring therapy,
• knowledge gained in the counselling of women having experienced sexual abuse and psycho-traumatology has to be taken into consideration when counselling drug addicted women after sexual violence.

The article concludes giving suggestions for professional support of drug addicts victimised by sexual violence.

Keywords:
Rape; Sexual Abuse; Addiction; Risk-factor; Coping; Trauma


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Franziska Lamott

Zusammenfassung
Über die Folgen traumatischer Erfahrung, unsicherer Bindung und Sucht gibt es bislang wenige empirische Studien. Aus der Bindungsforschung ist bekannt, dass eine in der Kindheit durch Einfühlsamkeit gekennzeichnete Mutter/Vater-Kind-Beziehung die Chancen sowohl für eine sichere Bindung als auch für die Ausbildung reflexiver Kompetenz erhöht. Kommt es allerdings durch Misshandlung, mütterliche Depression, Verlust und Trennung oder anderen frühen Traumatisierungen zu Störungen im Aufbau eines sicheren Bindungssystems, so zeigen sich Symptome wie Anfälligkeit für Erregungen in Stresssituationen, misslingende Affektregulation und mangelnde Symbolisierungsfähigkeit, die ihren Ausdruck in Persönlichkeitsstörungen und antisozialem Verhalten finden können. Anhand zweier Fallvignetten werden die Zusammenhänge von früher Traumatisierung, Sucht und der Reinszenierung gewalttätiger und missbräuchlicher Beziehungen erörtert.

Schlüsselwörter:
Trauma; Sucht; Gewaltkriminalität; Bindungs- und Beziehungsmuster

Trauma and addiction: Attachment catastrophe and drug addiction by women

Summary
Up to now, there are only a few empirical studies dealing with the consequences of traumatic experiences, insecure attachment and addiction. It is known from the field of attachment research that a mother/father-child relationship which is characterized by sensitivity during childhood, will increase the chances of developing a secure attachment as well as a reflexive competence. But if the development of a secure attachment system is disturbed by maltreatment, maternal depression, loss and separation or other early traumatizations, symptoms such as susceptibility to arousal in stress situations, unsuccessful affect regulation and lack of awareness of their own emotional states with the absence of symbolic representations of emotions appear that might find expression in personality disorder and antisocial behavior. With the help of two case vignettes, the connection of early traumatization, addiction and the reproduction of violent and misused relationships will be discussed.



Keywords:
Trauma; drug addiction; violent crime; attachment- and relationship pattern


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Sybille Teunißen

Zusammenfassung
Im Rahmen dieses Beitrags wird ein ressourcenorientierter Therapieansatz im stationären Kontext einer Fachklinik für die medizinische Rehabilitation Drogenabhängiger mit einem integrativen Behandlungsangebot für Sucht und Traumatisierung beschrieben. Dabei wird differenziert auf die praxisbezogenen Entwicklungen auf der Ebene der allgemeinen Rahmenbedingungen der stationären Therapie, im Bereich der Diagnostik und Behandlungsplanung und im Hinblick auf die gewählten Interventionsstrategien eingegangen. Im Zentrum des indikationsspezifischen Therapieansatzes steht die Vermittlung von Orientierung, positiven Kontrollmöglichkeiten, selbstwertschützenden und –stabilisierenden Erfahrungen für Patientinnen und Patienten im gesamten medizinisch-therapeutischen Leistungsspektrum der Klinik.

Schlüsselwörter:
Drogenabhängigkeit; Trauma; stationäre Therapie; Ressourcenorientierung

Resource-oriented clinical therapy with drug addicts with trauma related disorders

Summary
This article outlines a resource-oriented therapeutical approach for treating drug addicts with trauma related disorders as a part of the stationary medical rehabilitation program of a specialised clinic. The description of the specific treatment concept takes the following into account: general clinical contextual factors, diagnostic issues, treatment development and choice of intervention strategies. Central to this approach are interventions aiming at increasing the patients’ orientation and their awareness and use of positive control techniques, and providing them with self-protective and self-stabilizing experiences as a part of the clinic’s integrative medical-therapeutic program.

Key words:
Drug addiction; trauma; clinical therapy; resource-orientation


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Breh und Seidler

Zusammenfassung
In die vorliegende Metaanalyse wurden 34 empirische Studien integriert, die zwischen 1980 und 2003 publiziert wurden und einen Zusammenhang zwischen peritraumatischer Dissoziation und Posttraumatischer Belastungsstörung untersuchen. Die mittlere Effektstärke beträgt r = .36, was einem signifikanten positiven Zusammenhang zwischen den beiden Dimensionen entspricht. In einem zweiten Schritt wurde eine Subgruppenanalyse mit ausschließlich quasi-prospektiven Primärstudien durchgeführt. In diese Analyse gingen 18 der 34 Studien ein; die mittlere Effektstärke beträgt r = .33. Der Zusammenhang zwischen PTSD und peritraumatischer Dissoziation kann als gesichert gelten. Die Funktion und Konzeptualisierung von peritraumatischer Dissoziation im Rahmen von psychotraumatischen Belastungssyndromen wird diskutiert.

Schlüsselwörter:
Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD); peri­traumatische Dissoziation; Metaanalyse; Prädiktor

The relationship between peritraumatic dissociation and PTSD: a meta-analysis



Summary
The present meta-analysis examined the relationship between peritraumatic dissociation and posttraumatic stress disorder and integrated 34 empirical studies. The included studies were published between 1980 and 2003. The analysis yields a significant mean effect size of r = .36. In a subgroup analysis based only on 18 quasi-prospective studies, the mean effect size is r = .33. These results show that there is an association between peritraumatic dissociation and posttraumatic stress disorder. The role and conceptualization of peritraumatic dissociation in the framework of psychotraumatic stress syndromes is discussed.

Keywords:
posttraumatic stress disorder (PTSD); peritraumatic dissociation; meta-analysis; predictor


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