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Heft 3/2006

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St


Themenschwerpunkt:
Integrierte Medizin-zum Gedächstnis an Thure von Uexküll
H
erausgegeben von Manfred Sauer

Manfred Sauer und Sabine Emmerich
Abstract
Das Schicksal der Beziehung im Kontext von Krankheit und Behinderung

Dieter Bürgin
Abstracts
Potenziell traumatogene Faktoren in der Intensivmedizin

Hartmut Radebold und Gereon Heuft
Abstract
Bleiben (Kriegs-)Traumata potentiell lebenslang ein Risikofaktor? – Wir haben eine Geschichte, wir sind Geschichte und wir verkörpern Geschichte

Carl Eduard Scheidt und Nicola Waller
Abstract
Bindungsdesorganisation und narrative Kohärenz. Psychische Verarbeitungsformen von Trauma und Verlust aus der Sicht der Bindungsforschung

Kurt Mosetter und Reiner Mosetter
Abstract
Der Körper-in-seiner-Umwelt – eine dialektische Einheit

Maria-Pia Andreatta und Thomas Beck
Abstract
Suizidale Überwältigungsreaktion und ihre Bedeutung in der Akutbetreuung

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Manfred Sauer und Sabine Emmerich

Das Schicksal der Beziehung im Kontext von Krankheit und Behinderung
Zusammenfassung
Beziehung ist ein permanenter Prozess des Austausches von Zeichen zwischen den Systemen des lebenden Organismus und ihren Umwelten. Die Prozesse bilden ein Netz von Erfahrungen, welches die Kontinuität des Erlebens vom Beginn der Existenz an sichern hilft.
Krankheit und Behinderung bewirken eine Störung der Prozesse, wodurch die Kontinuität gefährdet ist. Die Folgen für die interpersonelle Beziehung und die Entwicklung wird an zwei Fallbeispielen beschrieben.

Schlüsselwörter:
Beziehung zwischen Organismus und Umwelt; Kontinuität des Erlebens; Narrativ



The fate of a relationship in connection with illness and handicap

Summary
Relationship means a continuous exchange between the systems of a living organism and their environment. These exchanges form a net of experiences which help to secure the continuity of that which is experienced by the living organism from the beginning of its existence.
Illness or handicap disturb the exchanges in progress and thus the continuity is endangered. The consequences for an interpersonal relationship and its development are described by means of two case studies.

Keywords:
relationship between organism and environment; continuity of experience; narrative.

Dieter Bürgin

Potenziell traumatogene Faktoren in der Intensivmedizin

Zusammenfassung
Pflege und medizinische Behandlungen für Frühgeborene auf neonatologischen Intensivpflegestationen können für die Kinder und die Eltern möglicherweise traumatisch wirken. Ähnliches, wenngleich auf Grund des ausgereiften Körpers und der adulten Psyche doch auch in sehr anderer Erscheinungsform, kann auch für betroffene Erwachsene bei intensivmedizinischer Betreuung auftreten. Es wirken weniger spezifische einzelne Maßnahmen als Traumata im Sinne eines ‚man made disaster’. Vielmehr dürfte die von den Betroffenen bei der psychischen Verarbeitung der Geschehnisse entstehende Bedeutung der Situation und des Umgangs mit dem Körper entscheidend dafür sein, ob etwas zum Trauma wird.

Schlüsselwörter:
Intensivmedizin; Trauma; Frühgeburt



Potentially traumatogenic factors in intensive medicine

Summary
Intensive care and treatment for pre-term babies in intensive care units of neonatology can have traumatic effects on babies and their parents. For adults too, equal effects can be observed during intensive care treatment. Clearly, the phenotype of trauma will be different for adult persons, due to their matured body and mind. No so much single acts will have a traumatic effect in the sense of a ‘man made disaster’, but more the meaning the patients give to the situation and to the handling of their body will be decisive for the connotation if something has a traumatic effect.

Keywords:
Intensive care; trauma; preterm babies

Hartmut Radebold und Gereon Heuft

Bleiben (Kriegs-)Traumata potentiell lebenslang ein Risikofaktor? – Wir haben eine Geschichte, wir sind Geschichte und wir verkörpern Geschichte

Zusammenfassung
Erst jetzt 60 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges 1945 wird bewusst –auch gesellschaftlich erneut erinnerbar -, dass die Jahrgänge 1945/47 bis 1926/27 als Kinder und Jugendliche damals sehr häufig langanhaltende belastende, beschädigende bis traumatisierende zeitgeschichtliche Erfahrungen durchlebt und durchlitten haben. Aktuelle Forschungen belegen die in großem Umfang fortbestehenden psychischen, psychosozialen und körperlichen Folgen. Diese können insbesondere für die Alternssituation eine erhöhte Vulnerabilität darstellen. Das bio-psycho-soziale Krankheitskonzept als Grundlage einer integrierten Medizin muss zukünftig derartigen zeitgeschichtlichen Erfahrungen für die lebenslange Entwicklung und für die Bewältigung der Alternssituation größere Bedeutung zumessen.

Schlüsselwörter:
Kindheiten/Jugendzeit; Weltkrieg II; lebenslange Folgen; Traumatisierung; Risikofaktoren



Will (War-) Traumata potentially remain a lifelong Risk Factor? – We have a History, we are History and we embody History.

Summary
Only now, 60 years after the end of WW II in 1945 it becomes manifest – and also possible to remember again in society – that those born in 1945/47 until 1926/27 have very often lived and suffered through long-lasting, straining, harmful as well as traumatizing experiences relating to contemporary history when they were children and adolescents. Recent research substantiates the psychological, psycho-social and physical consequences that persist on a large scale. Especially with regards to the aging-process, these can present an increased vulnerability. In the future, the bio-psycho-social concept of illness as the basis for integrated medicine must ascribe increased importance to such experiences relating to contemporary history and their impact on life-long development and on coping with the aging-process.

Keywords:
childhood/adolescence; World War II; lifelong consequences; traumatization; risk factors

Carl Eduard Scheidt und Nicola Waller

Bindungsdesorganisation und narrative Kohärenz. Psychische Verarbeitungsformen von Trauma und Verlust aus der Sicht der Bindungsforschung

Zusammenfassung
Nach einem Rückblick auf die Ursprünge der Psychotraumatologie und die bindungstheoretischen Konzeptionen von Trennung, Verlust und relationalem Trauma wird ein Dissoziations-Modell der Bindungsdesorganisation in seinen klinischen und therapeutischen Implikationen vorgestellt (Main & Hesse, 1990). Dieses basiert auf der Bindungstheorie als einem Forschungsparadigma, aus dem sich eine motivational basierte Genese dissoziativer Abwehrformen ableitet. Diese bilden sich im Kleinkindalter auf dem Hintergrund gestörter Interaktionsprozesse mit einer in Bezug auf ungelöste Verlust- und Traumaerfahrungen desorganisierten Fürsorgeperson. Es resultiert eine inkohärente und fragmentierte Multiplizität von Repräsentationen des Selbst und von Anderen als Ausgangspunkt für ein breites Spektrum von Entwicklungsstörungen und psychopathologischen Langzeitfolgen.
Im Rahmen der Bindungsforschung wird der mentale Bindungsstatus von Erwachsenen seit Mitte der 80er Jahre über die narrative Kohärenz des sprachlichen Diskurses über Bindungserfahrungen operationalisiert (Main & Goldwyn, 1985-1998). Jüngste Befunde der Traumagedächtnisforschung ermöglichen nun einen Rückschluss auf die daran beteiligten Gedächtnissysteme und kognitiven Informationsverarbeitungsprozesse.
Abschließend werden die behandlungstechnischen Implikationen des dargelegten Dissoziationsmodells ungelöster Verlust- und Traumaerfahrungen diskutiert. Es wird auf die diagnostische Bedeutung der narrativen Organisation und Struktur autobiographischer Erinnerungen hingewiesen.

Schlüsselwörter:
Bindungsdesorganisation; Narrative Kohärenz; Ungelöster Verlust; Traumagedächtnis; Dissoziation.



Attachment disorganisation and narrative coherence. Psychic processing forms of trauma and loss from the point of attachment research

Summary
After a brief review of the origins of the field of psychotraumatology and the attachment based concepts of separation, loss and relational trauma, a dissociation model of attachment disorganisation is introduced in its clinical and therapeutic implications (Main & Hesse, 1990). This model is based on attachment theory as a research paradigm from which a motivational based genesis of dissociative defensive forms is derived. These develop at the toddler age from a background of disturbed microinteractions with a care person who is disorganised with respect to unsolved loss and trauma. With a toddler a disconnected and radically fragmented multiplicity of representations of self and others results as a starting point for a wide spectrum of development disturbances and psychopathological long term sequelae.
Within the scope of attachment research the adult mental attachment status is related to the narrative coherence of the discourse about attachment experiences since the middle of the 80’s (Main & Goldwyn, 1985-1998). Recent findings of trauma memory research permit a conclusion on the associated commemorative systems and cognitive data processing modes.
In a final survey the technical implications for treatment of the demonstrated dissociation model with respect to unsolved loss and trauma are discussed. The diagnostic meaning of the narrative organisation and structure of autobiographic recollections is pointed out.

Keywords:
Attachment disorganisation; Narrative coherence; Unresolved loss; Trauma memory; Dissociation

Kurt Mosetter und Reiner Mosetter

Der Körper-in-seiner-Umwelt – eine dialektische Einheit

Zusammenfassung
In diesem Beitrag zeigen wir die Aktualität und praktische Relevanz von Thure von Uexkülls Konzept der „Biosemiotik“ auf. Davon ausgehend wird ein Therapiekonzept dargestellt, das Schmerzen im Sinne einer Selbstentfremdung des Körpers versteht.
Der „Körper-in-seiner-Umwelt“ ist ein ökologisch-dialektischer Begriff. Er stellt die Vermittlung dar zwischen der Objektivität des Körpers und der Subjektivität des Eigenleibes. Mit der Begrifflichkeit der Semiotik lässt sich seine wechselseitige Vermittlung darstellen. So können pathogenetische und traumatische Entwicklungen im Sinne einer Abspaltung dieser beiden Momente der Körperlichkeit verstanden werden. Dem entspricht eine körperliche Selbst-Entzweiung und Selbst-Entfremdung.
Sehr viele Schmerzsymptome bringen Bereiche des Körpers als nicht-integrierte Differenz und Fremdheit zur Erfahrung. Fehlregulations­schmerzen bringen Bereiche des Eigenkörpers als Fremdkörper zur Empfindung.
Die Beachtung allein der objektiven Anatomie muss häufig fehlschlagen. Die lebendige Anatomie der Muskulatur in Funktion verlangt vielmehr nach einer dialektisch-semiotischen Behandlung. Im Rahmen der dialektisch neuromuskulären Traumatherapie / Myoreflextherapie kann der traumatische Prozess von einer passiven Wiederholung in eine aktive, selbst-reflexive Wiederholung und damit Selbstheilung übergehen.

Schlüsselwörter:
Biosemiotik; Schmerz; subjektive Anatomie; Körpermodell; Myoreflextherapie; Trauma Komplementär Therapie



The human body – a dialectical entity

Summary
In this article we will show that Thure von Uexkülls conception of biosemiotics is still up to date and highly relevant in practice. A therapeutical concept will be described, understanding pain in terms of a self-alientation of the human body.
The “body-in-its-environment” (“Körper-in-seiner-Umwelt”) is an environmental-dialectical idea. It demonstrates the mediation between the objectiveness of the corpus and the subjectiveness of the own body. In terms of biosemiotics it is possible to demonstrate the reciprocal mediation of the body-in-its-environment. In such a way pathological and traumatic progressions can be described as a separation of these two aspects of physicalness. This means a kind of self-diremption and self-alienation.

Many pain-related diseases indicate regions of the body as unintegrated. There is a split-up between a person’s body and his corpus. Pain is understood as falseregulation. It indicates an alienation.
To focus only on the objective anatomy often is bound to miss the problem. The vital anatomy of the muscles in function rather demands a therapeutical concept, that integrates the concept of dialectics and semiotics. Within the scope of the dialectical neuromuscular trauma therapy / myoreflextherapy, the traumatic process can change from his passive reenactment to an active, self-reflexive recapitulation and thereby to a self-healing process.

Keywords:
biosemiotics; pain; subjective anatomy; body image; myoreflextherapy; dialectical neuromuscular trauma therapy.

Maria-Pia Andreatta und Thomas Beck

Suizidale Überwältigungsreaktion und ihre Bedeutung in der Akutbetreuung

Zusammenfassung
Traumatische oder belastende Erfahrungen, wie z.B. ein plötzlicher Todesfall von Angehörigen, lösen bei Betroffenen mitunter suizidale Impulse oder Handlungen aus. Diese akute Form der Suizidalität zeigt dabei wenige Kriterien einer suizidalen Entwicklung oder eines Verlaufs, wie dies in der Literatur beschrieben wird, sondern scheint als „suizidale Überwältigungsreaktion“ im Vordergrund zu stehen. Anhand von Fallvignetten aus der Akutbetreuung wird aufgezeigt, wie suizidale Reaktionen in der Krisenintervention auftreten. Mögliche Entstehungsmodi werden sowohl in Zusammenhang mit kognitiven Theorien, dem Schemaansatz, als auch innerhalb psychodynamischer Ansätze erläutert. Den daraus folgenden Implikationen für die Akutbetreuung und Krisenintervention sowie den konkreten Hinweisen im Umgang mit Betroffenen gilt unsere Aufmerksamkeit.

Schlüsselwörter:
Suizid; Trauma; traumatische Reaktion; Überwältigung; Krisenintervention



Suicidal overwhelming response and its relevance in psychological acute care

Summary
Traumatic or stressful events – for example, the unexpected death of a loved one – sometimes provokes suicidal impulses or actions. This very acute occurrence of suicidal tendency displays low characteristics of suicidal development or process, like described in various literature, and is marked as a “suicidal overwhelming response”. Based on cases from psychological acute service, it is illustrated how this special kind of suicidal reaction is characterized. Modes of emergence are discussed to resolve this suicidal manifestation in the tradition of cognitive theories, schematic approach and psychodynamic thesis. Implications for crisis intervention and psychological acute care are derived as well as advice for attendance is given.

Keywords:
suicide; trauma; traumatic stress reaction; overwhelming; crisis intervention

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