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Heft 2d-2003

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Themenschwerpunkt:
Psychoanalyse und Trauma

Gisela Zurek und Gottfried Fischer
Abstract
Übertragung und Gegenübertragung in der Psychotherapie von Patienten mit psychotraumatischen Belastungssyndromen

Luise Reddemann
Abstract
Die psychodynamisch imaginative Traumatherapie (PITT)

Claudia Grothe, Robert Bering, Ralf Spieß, Elke Lüneburg und Gottfried Fischer
Abstract
Traumatherapie (MPTT) - Forschungsergebnisse zur Standardversion

Renate Hochauf
Abstract
Frühe Traumatisierung und Strukturstörung

Rosemarie Barwinski Fäh
Abstract
Veränderungsprozesse bei langfristigen Behandlungsverläufen traumatisierter Patienten

Reinhold Bianchi
Abstract
Neoliberalismus als soziopsychischer Traumatisierungsprozess (Teil 2)

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Gisela Zurek und Gottfried Fischer

Zusammenfassung
Für die moderne Fassung der Konzepte Übertragung und Gegenübertragung ist ein Weg charakteristisch, der von einer "Einbahnstraße" zu einem interaktionalen und wechselseitigen Verständnis führt. Eine zweite Diskussionslinie erweitert dieses Konzept allmählich über dass klassische Paradigma der "Übertragungsneurose" hinaus. Die psychoanalytische Theorie von der Konfliktpathologie und der Entwicklungspathologie bedarf einer Ergänzung um eine Theorie der Traumapathologie. Es wird die These vertreten, dass der professionelle Umgang mit Übertragungsphänomenen einen der "basic standards" von Traumatherapien bildet und zum "Handwerkszeug" gehören muss, unabhängig von der Therapierichtung, die ein Psychotherapeut sonst praktiziert. Als hilfreich erweisen sich Konzepte, die das Erkennen von Fehlern in der Gegenübertragungsanalyse erleichtern. Der kompetente Umgang mit Übertragung und Gegenübertragung hat praktische Bedeutung für die Psychohygiene der Therapeuten und die Vermeidung von Therapiefehlern.

Transference and Countertransference in the Psychotherapy of Psychotraumatic Stress Syndromes

Summary
Recent concepts of transference and counter transference are being discussed in a way that leads from a "one-way street" to an interactional and mutual understanding. A second line of discussion gradually broadens this concept over and above the classical paradigm of "transference neurosis". The psychoanalytical theory of conflict is complemented by a theory of trauma dynamics. According to the authors, professional handling of transference is one of the "basic standards" in trauma therapy and must be part of the psychotherapeutic "tools", regardless of the type of therapy practiced by a psychotherapist. Concepts that enable us to recognize failures in the analysis of countertransference could be of eminent value. Competent handling of transference/countertransference has practical implications for a therapist's personal "psychohygiene" on the one side and preventing therapeutic failure in traumatherapy on the other.

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Luise Reddemann

Zusammenfassung
Zunächst werden die historischen Hintergründe für die Notwendigkeit der Entwicklung eines Konzepts zur Behandlung schwer traumatisierter Patientinnen vom Borderline-Typ beschrieben. Anschließend das Grundsätzliche dieses Vorgehens ausgeführt. Anhand von zwei klinischen Beispielen wird die traumaspezifische Verwendung des Konzeptes "inneres Kind" sowie der Umgang mit regressiven Phänomen erläutert. Abschließend werden einige Vorteile im Umgang mit schwer traumatisierten Patientinnen im Rahmen des geschilderten Konzeptes ausgeführt und die Forderung nach verstärkter Forschung auf diesem Gebiet erhoben.

Psychodynamic Imaginative Trauma Therapy (PITT)

Summary
The historical background of the necessity to develop Psychodynamic Imaginative Trauma Therapy is described. The model of this work proved to be a powerful tool in the therapy of borderline patients. Two clinical vignettes help to describe the trauma specific work with the concept of the "inner child" and the handling of regression. Finally the advantages of the concept are discussed and a call is made for further research in

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Grothe, Bering, Spieß, Lüneburg und Fischer

Zusammenfassung
Es werden Forschungsergebnisse zur Standardversion der MPTT berichtet, einer traumaadaptierten und manualisierten Form tiefenpsychologisch fundierter (TP) bzw. analytischer Psychotherapie (AP) mit einer Behandlungsdosis von durchschnittlich 10 Sitzungen im Trauma-Akutbereich. Die Ergebnisse zweier Studientypen (kontrollierte und systematische Feldstudie) werden verglichen. Unter beiden Untersuchungsbedingungen liegen gleichermaßen günstige Ergebnisse vor. Entsprechend dem "Konvergenzprinzip" in der psychotherapeutischen Forschung kann ein methodenbedingtes Artefakt ausgeschlossen werden, wenn konvergente Ergebnisse in mindestens zwei unterschiedlichen Methodentypen vorhanden sind. Die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf die klinische Praxis kann damit als gesichert gelten. An einem Fallbeispiel wird das therapeutische Vorgehen verdeutlicht. Der Beitrag der MPTT zu einer traumaadaptierten TP/AP wird diskutiert, wobei sich besonders Parallelen und Ergänzungen zur PITT (Psychodynamisch Imaginativen Traumatherapie) abzeichnen. Die Untersuchung wurde im Rahmen des "Kölner Opferhilfe Modellprojekts" (KOM) durchgeführt, einem Projekt der Landesregierung NRW in Zusammenarbeit mit Polizei und Versorgungsamt Köln. Es wird betont, dass Trauma-Akuttherapie in besonderem Maße auf unterstützende soziale und institutionelle Rahmenbedingungen angewiesen ist, was durch den Modellcharakter der Einrichtung, in der die vorliegende Studie durchgeführt wurde, gegeben war. Ungünstige soziale und institutionelle Rahmenbedingungen hingegen können die Reichweite der psychotraumatologisch fundierten Psychotherapie erheblich
begrenzen.

Multidimensional Psychodynamic Trauma Therapy
(MPTT) – Research on the Standard Procedure

Summary
In this article we present research results on the standard version of MPTT which is an adapted and manualized version of psychodynamically and on depth psychology based psychotherapy for traumatized patients. MPTT promotes a treatment dosis of 10 sessions on average for the acute trauma realm. The results of two study types (controlled and systematic field study) are compared. For both research conditions similarly good results were found. Based on the principle of convergence in psychotherapeutic research a methodologically based artefact can be excluded if there are convergent results in at least two different types of methods. Transferring these results on the clinical practice can be assumed as proven. The therapeutical procedure is shown in a case example. The contribution of MPTT for a trauma adapted psychotherapy (TP/AP) is discussed and their parallels for psychodynamic imaginative trauma therapy (PITT) are shown. The research was conducted within the "Kölner Opferhilfe Modellprojekt” (KOM), which is a project of the state government of North-Rhine-Westfalia in cooperation with the police and other institutions at Cologne. It is emphasized that acute trauma therapy is expecially dependent on supportive social and institutional conditions which was the basis of this study through its model character. Unsupportive social and institutional conditions though can widely limit the effect of psychotraumatological based psychotherapy.

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Renate Hochauf

Zusammenfassung
Als wesentliche Aspekte strukturdefizitäre Entwicklungen werden zunehmend traumatische Erlebnisse der frühen Kindheit vermutet. Für das Verständnis dissoziativer Vorgänge scheint sich in Einklang mit Erkenntnissen der Psychotraumatologie und Neurobiologie besonders das aus den Ergebnissen der neuen Säuglingsforschung abgeleitete Amodalitäts- Konstrukt zu eignen. Die präsymbolische und zeitfusionierte Speicherung traumatischer Extremerfahrungen erweist sich als wesentlicher Bearbeitungszugang für sowohl Besonderheiten der traumatischen Beziehungsgestaltung als auch des traumabearbeitend genutzten methodenintegrativen Inventars. Die Darstellung der therapeutischen Erfahrungen, die im Rahmen ambulanter traumarekonstuktiver Langzeittherapie erarbeitet wurden, geschieht aus einem psychoanalytischen Prozessverständnis heraus, das vor allem traumaspezifische Übertragungsphänomene in ihrer Veränderung zu reflektieren versucht.

Early trauma and structural disorder

Summary
Structural deficitaire development seem to cause by early traumatic events. Findings of psychotraumatology and neurobiology as well as results of new infant reseach and the consequentially construct of amodality for the understanding of dissoziative process expressing contribute to this theory. The presymbolic and temporarily fused storage seems to be important for the treatment of traumatic expearences. From this follows specifics of the traumatic formation of the relationship and methodically integrative inventory treating trauma. Out of a psychoanalytic understanding of processes, trying to reflect traumaspecific phenomenons of transfer in their alterations, therapeutic expearences of ambulatory traumareconstructive long-term treatment are to be presented.

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Rosemarie Barwinski Fäh

Zusammenfassung
In meinen Ausführungen gehe ich von folgender Fragestellung aus: Welche Veränderungsprozesse ergeben sich bei langfristigen Behandlungsverläufen traumatisierter Patienten in analytischen Psychotherapien? Im ersten Teil diskutiere ich Modelle zur Erfassung der Prozesse, die zur psychischen Integration traumatisierender Erfahrungen beitragen. Anschließend stelle ich eine Methodik vor, wie Verarbeitungsprozesse in Langzeitbehandlungen von traumatisierten Patienten erfasst und beschrieben werden können. Meine theoretischen Überlegungen illustriere ich mit Vignetten aus einem siebenjährigen Behandlungsverlauf einer schwer traumatisierten Patientin. Es wird diskutiert, welche technischen Implikationen sich aufgrund meiner Überlegungen für die Therapieführung bei Traumapatienten ergeben, für die eine solche Langzeitbehandlung indiziert ist. Abschließend gehe ich der Frage nach, welches Modell sich am besten für die Erfassung der Prozesse eignet, die in den beschriebenen Vignetten dargestellt werden.

Change processes during long-term treatment of
traumatised patients

Summary
My remarks are based on the following question: what change processes occur during the long-term treatment of traumatised patients undergoing analytical psychotherapies? In the first part, I discuss models for recording the processes that contribute to the psychological integration of traumatising experiences. Thereafter, I present a method that enables the recording and description of processing procedures during the long-term therapy of traumatised patients. I illustrate my theoretical considerations with vignettes from a seven years' treatment period of a severely traumatised patient. The following is discussed: based on my considerations, what technical implications result for the therapeutic management of trauma patients for whom such a longterm treatment is indicated? Finally, I address the question of which model is the most appropriate for recording the processes that are presented in the vignettes described.

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Reinhold Bianchi

Zusammenfassung
Bianchi skizziert zunächst die psychoanalytische Objektbeziehungstheorie als theoretische Grundlage für das Bemühen, soziohistorische Traumatisierungsprozesse auf eine Weise zu begreifen, die den triebtheoretischen Intrapsychismus intersubjektivitätstheoretisch zu überwinden vermag. Er entwickelt als zentrale kritische Kategorie den Begriff der basalen sozialen Selbstobjektbeziehung. Neoliberalismus wird bestimmt als Programm der Ökonomisierung der Gesellschaft, die insbesondere durch die Aspekte der Dominanz des share-holder value und des Phänomens des jobless growth zur zentralen soziopsychischen Realität einer strukturellen Massenarbeitslosigkeit führt. Im Gegensatz zum Sozialstaatsmodell, das wichtige Züge eines benignen basalen Sozialobjekts aufweist, erweist sich die sozioökonomische Realität des Neoliberalismus als zunehmend malignes basales Sozialobjekt. Die psychotraumatischen Folgen dieser bedrohlichen Mutation erörtert Bianchi schwerpunktmäßig am Phänomen der Massenarbeitslosigkeit. Als grundlegender traumatischer Faktor wird der Mechanismus der Opferbeschuldigung aufgezeigt, dem das neoliberale Theorem der freiwilligen Arbeitslosigkeit entspricht. Die Arbeitslosen werden damit Opfer einer doppelten Viktimisierung. Dabei kommt dem Mechanismus der projektiven Identifizierung eine maßgebliche Bedeutung zu in der Formierung einer zunehmend paranoid-persekutorisch geprägten sozialen Atmosphäre. Auch die Noch-Beschäftigten werden Opfer traumatogener Einflüsse, die schwerpunktmäßig unter dem Aspekt des neoliberalen Imperativs der Flexibilisierung erörtert werden. Als Verkörperung des neoliberalen Täter- Typus wird der amerikanische Spitzenmanager Jack Welch dargestellt. Schließlich wird die Rolle von neoliberaler Politik und neoliberalen Medien als Bündnis für Orientierungstraumatisierung skizziert, das auf die Bindung der Opfer und der bedrohten breiten Bevölkerung an die herrschenden Eliten zielt. Die Arbeit schließt mit einem kritischen Ausblick auf antisoziotraumatische Perspektiven, den Prinzipien der Inklusion und psychischen Integration anstelle der neoliberalen Exklusion und Spaltungsdynamik.

Neoliberalism as sociopsychological process of Traumatization

Summary
Bianchi outlines the psychoanalytic object relation theory as theoretical basis to understand the sociohistoric process of traumatization in a way that overcomes the drive related intrapsychological theory by emphasizing intersubjective theoretical aspects. He elaborates the term basic social self object relationship as his critical category. Neoliberalism is defined as program for the economization of the society which leads to the central sociopsychological reality of a structural mass unemployment especially through the aspect of dominance of shareholder value and the phenomena of jobless growth. In contrast to the state model of a social welfare system which demonstrates essential elements of a basically benign social object – the socio economic reality of neoliberalism shows growingly a malignant social object. The psychotraumatic consequences of this frightening mutation are discussed by Bianchi mainly in relation to the phenomena of mass unemployment. He shows the mechanism of accusing the victim as basic traumatic factor which is in accordance with the neoliberal theorem of voluntary unemployment. Unemployed persons are thereby victimized doubled. The mechanism of projective identification gets here-by an important role in forming an increasing paranoid-persecutory oriented social atmosphere. The still employed people turn into victims of traumatogenetic influences that are mainly discussed regarding the aspect of neoliberal imperative of flexibilization. The American super manager Jack Welsh is represented as the embodied neoliberal offendertype. Finally the role of neoliberal politics and neoliberal media is outlined as alliance for traumatization of the orientation which aims at attaching the victim and the threatened broad population to the elites in power.The paper ends with a critical view on antisociotraumatic perspectives, the principles of inclusion and the psychological integration instead of the neoliberal exclusion and dynamic of splitting.
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