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Heft 2/2006

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Themenschwerpunkt:
Darstellung von Traumata in der Kunst
Luise Reddemann
Abstract
Bewältigung von extremen – traumatischen – Verlusterfahrungen im Vokalwerk von J. S. Bach

Astrid Lange-Kirchheim
Abstract
Auf Freud replizierend: E.T.A. Hoffmanns "Der Sandmann" – psychotraumatologisch wiedergelesen

Hannes Fricke
Abstract
"still zu verschwinden, und auf würdige Weise": Traumaschema und Ausweglosigkeit in Stefan Zweigs "Schachnovelle"

Benigna Gerisch
Abstract
"An einem bestimmten Punkt des Unglücks ist die Liebe nicht mehr zu bewerkstelligen". Zur Tradierung des Nazi-Traumas in der Zweiten Generation am Beispiel des Romans "Leo Kaplan" von Leon de Winter

Gabriele Oberreuter
Abstract
"Art is the guarantee of sanity". Anmerkungen zu Louise Bourgeois

Claudia Liebrand
AbstractBarbra Streisands „"he Prince of Tides" – traumatheoretisch gelesen

Christian Pross
Abstract
"Objektiver Befund" versus "subjektives Erleben" – die psychosomatische Medizin in der Begutachtung von NS-Verfolgten

Luise Reddemann

Bewältigung von extremen – traumatischen – Verlusterfahrungen im Vokalwerk von J. S. Bach

Luise Reddemann
Zusammenfassung
Ausgehend von dem bekannten Wissen, dass Bachs Leben von vielen Verlusterfahrungen gekennzeichnet ist, wird anhand einiger seiner Vokalwerke der Frage nachgegangen, inwieweit diese persönlichen Erfahrungen ihren Niederschlag in Bachs Werk fanden. Einige erkennbare Bewältigungsmechanismen i.S. des traumakompensatorischen Schemas und der Resilienz werden heraus gearbeitet. Wegen der großen Bedeutung, die die Musik Bachs auch noch für heutige Menschen hat, scheint die Beschäftigung mit seiner Trauer- und seiner Freudefähigkeit bedeutsam.

Schlüsselwörter:
Trauma; traumatischer Verlust; Resilienz; J.S. Bach



Coping with extreme and traumatic experiences of loss in J. S. Bach’s vocal compositions

Summary
It is well known that J.S. Bach had to deal with a lot of severe losses. He was an orphan age 10 and lost his first wife when being 35. It will be shown in this article that Bach was able to deal with these traumatic losses because of several resilience factors that are discussed and it is reflected wether his personal history had an influence on his music.
Bach’s music is still important in recent times. So it seems to make sense to have a look at what we can learn from Bach and his inner strength.

Keywords:
trauma; traumatic loss; resilience; J.S. Bach

Astrid Lange-Kirchheim

Auf Freud replizierend: E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann“ – psychotraumatologisch wiedergelesen

Astrid Lange-Kirchheim

Zusammenfassung
Ausgehend von Freuds Sandmann-Deutung in seiner Studie Das Unheimliche wird in diesem Beitrag vom ödipalen und intrapsychischen Muster abgewichen und das Beziehungstrauma der Hauptfigur herausgestellt. Das führt zu einer Neubewertung der Olimpia-Episode, die aus der satirischen Einklammerung gelöst und objektbeziehungstheoretisch/psychotraumatologisch als Suche nach dem verlorenen bzw. traumatherapeutischen Objekt gelesen wird. Freuds gespaltenen Vätern werden die von ihm nicht gesehenen gespaltenen bzw. lebendig/toten Mütter und Bräute gegenübergestellt. Das leitet zu einer gender-orientierten und kulturkritischen Lesart über, da die ‚tote Mutter’ (A. Green) mit der entmächtigten, subjektlosen Position der Frau im Geschlechtersystem korreliert werden kann. An der patriarchalischen heterosexuellen Geschlechterordnung wird gezeigt, dass sie als Vehikel wirkt für die transgenerationale Weitergabe von Traumata, da sie „schweigende Väter“ und „traurige Mütter“ produziert. Narratologisch gesehen wird Hoffmanns komplexe Leitmotivtechnik als Abbildung von Dissoziation und retraumatisierender subjektiver Bedeutungsgenerierung herausgestellt. Am Erzähler lässt sich erkennen, dass er vom Trauma seines Helden „infiziert“ ist, dass er sich aber aus der Bedrohung seines narrativen, symbolbildenden Vermögens in seine Fähigkeit zum Spiel zu retten vermag.

Schlüsselwörter:
Beziehungstrauma; double bind; ‚tote Mutter’; transgenerationale Weitergabe; Geschlechterdifferenz



Departing from Freud: Rereading E.T.A. Hoffmann’s „Der Sandmann“ – a psychotraumatological approach
Summary
Taking its starting point in Freud’s reading of Der Sandmann in his study Das Unheimliche the paper departs from oedipal and intrapsychic models in order to expose the main protagonist’s childhood trauma. This entails a re-evaluation of the Olimpia-episode: Instead of viewing it in a satirical light, it can now be read with object-relations theory and psychotraumatology as a search for the lost or the trauma-therapeutical object. Freud’s split fathers are contrasted with the split or living/dead mothers and brides Freud failed to see. This paves the way for a critical, gender-oriented reading, because the ‘dead mother’ (A. Green) correlates with the powerless, desubjectified position of woman in the gender system. The patriarchal heterosexual gender order is revealed to act as a vehicle for the intergenerational transmission of traumata, because it produces “silent fathers” and “sad mothers”. Narratologically speaking, Hoffmann’s complex use of leitmotifs represents dissociation and the re-traumatizing subjective generation of meaning. The narrator tends to get infected with the hero’s trauma, but is able to escape from the threat to his narrative, symbol-generating power through his ability to play.

Keywords:
childhood trauma; double bind; ‘the dead mother complex’; intergenerational transmission; gender difference

Hannes Fricke

„still zu verschwinden, und auf würdige Weise“: Traumaschema und Ausweglosigkeit in Stefan Zweigs „Schachnovelle“

Hannes Fricke

Zusammenfassung
Stefan Zweigs berühmte „Schachnovelle“ ist vom schachtheoretischen Standpunkt aus gesehen erstaunlich fehlerhaft; zudem beschreibt sie eine Foltermethode, die in dieser Form nie existierte. Zieht man biographische Äußerungen Zweigs in Betracht, kann man seine persönlichen Erfahrungen bzw. ein polar geordnetes Traumaschema eines verfolgten und verzweifelten Flüchtlings als Grundlage der Novelle erkennen. Dieses Schema ermöglicht es, die Konzeption der Hauptcharaktere, Dr. B. und Czentovic, besser zu verstehen.

Schlüsselwörter:
Schach; biographischer Hintergrund; Traumatisierung als Flüchtling; Trauma-Schema



„to disappear quietly, and with dignity“: schemes of trauma and hopelessness in Stefan Zweig‘s „Schachnovelle“
Summary
Stefan Zweig’s famous „Schachnovelle” is surprisingly faulty when it comes to chess technique. Also, it describes a kind of torture for which there is (as it is described) no evidence in history. With the help of Zweig’s autobiographical notes, it is possible to understand that personal experience forms the basis of the novella: a polarized scheme of trauma resulting from the persecution and desperation he had lived through as a refugee. Awareness of the trauma structures leads to a refined understanding of the novella’s protagonists, Dr. B and Czentovic.

Keywords:
chess; biographical background; traumatization as a refugee; scheme of trauma

Benigna Gerisch

„An einem bestimmten Punkt des Unglücks ist die Liebe nicht mehr zu bewerkstelligen“. Zur Tradierung des Nazi-Traumas in der Zweiten Generation am Beispiel des Romans „Leo Kaplan“ von Leon de Winter

Benigna Gerisch

Zusammenfassung
Anhand des Romans Leo Kaplan von Leon de Winter, der die Identitätszerklüftungen sowie verzweifelten und immer wieder scheiternden Liebesversuche des Sohnes eines Shoa-Überlebenden beschreibt, sollen die spezifischen Aspekte der Traumatisierung der Angehörigen der „Zweiten Generation“ nachgezeichnet werden. Die stark autobiographische Tönung des Romans resultiert daraus, dass der Autor selbst Sohn niederländisch-orthodoxer Juden ist. Seine Eltern überlebten die Nazi-Herrschaft und den Holocaust im Versteck. De Winters Vater kam wie der Vater des Protagonisten Kaplan nach dem Krieg in den Niederlanden als Schrotthändler zu beträchtlichem Reichtum.
Überdies lassen sich an diesem Roman die von Grünberg (2000a, b, 2001) mittels Tiefeninterviews mit jüdischen Nachkommen von Überlebenden der nationalsozialistischen Judenverfolgung gewonnenen Thesen exemplifizieren. Grünberg postuliert, dass die Angehörigen der „Zweiten Generation“ im Sinne einer emotionalen Verstrickung sehr stark an ihre Eltern gebunden bleiben; sie durchaus Klarheit und Wissen über die tatsächlichen, wesentlichen gesellschaftsbezogenen Erfahrungen ihrer Eltern im Nationalsozialismus haben; sie einem stärkeren elterlichen Druck ausgesetzt sind, Partnerinnen oder Partner der eigenen Herkunft zu wählen und ihre Liebesbeziehungen und Paarkonflikte in spezifischer Weise durch die Erfahrungen der Elterngeneration geprägt sind.

Schlüsselwörter:
NS-Verfolgung; Tradierung des Traumas; Zweite Generation; Eltern-Kind-Verstrickung; Identitätszerklüftungen



„At a certain point in tragedy, love can no longer be contrived“ On the transmission of the trauma of Nazi persecution in the Second Generation, as exemplified by the novel Leo Kaplan by Leon de Winter
Summary
The novel Leo Kaplan, by Leon de Winter, sets out to deal with the specific aspects of the traumatization of the relatives of the “Second Generation”, describing the deep fissures in identity, together with the despairing and continuously unsuccessful love attempts of the son of a shoa survivor. The deeply autobiographical touch to the novel is a consequence of the author himself being the son of Dutch orthodox Jews. His parents managed to survive Nazi tyranny and the holocaust in hiding. De Winter’s father, as with the protagonist Kaplan’s father, made a considerable fortune after the war in the Netherlands as a scrap metal merchant. Grünberg’s theories (2000a, b, 2001), which resulted from searching interviews with the Jewish offspring of holocaust survivors, are also exemplified in this novel. Grünberg postulates that: the relatives of the „Second Generation” remain strongly connected to their parents by an emotional entanglement; they comprehend clearly the actual fundamental experiences their parents had in society during national-socialism; they are under greater parental pressure to choose partners of their own origin. And their romantic relationships and conflicts within them are specifically influenced by the experiences of their parents.

Keywords:
Nazi persecution; Transmission of the trauma; Second generation und literature; Parent-child-entanglement; deep fissures in identity

Gabriele Oberreuter

„Art is the guarantee of sanity”. Anmerkungen zu Louise Bourgeois

Gabriele Oberreuter

Zusammenfassung
Louise Bourgeois ist eine der bedeutendsten Künstlerinnen unserer Zeit. Sie läßt die Rückbezüglichkeit zwischen Lebenserfahrung und künstlerischem Werk und Ausdruck zu. In Worten wie in künstlerischer Arbeit gibt sie Einblick in das Leben in ihrer Ursprungsfamilie, weist den Weg zu ihren Traumata. Aufgrund des ungeheuer umfangreichen Oeuvres haben wir die Möglichkeit, die Entwicklung ihrer künstlerischen Sprache zu verfolgen.
Ich gebe in meinem Beitrag einen kurzen Einblick in Start und Entwicklung der Künstlerin, im Fokus stehen dann fünf Arbeiten, die zur Gattung der ‚Zellen’ gehören, entstanden zwischen 1990 und 1997.

Schlüsselwörter:
Familienordnung; Erlebensraum; Verlorenheit; Rekonstruktion; Transformation



«Art is the guarantee of sanity». Remarks on Louise Bourgeois
Summary
One of the most famous living female artists, Louise Bourgeois, does not hide the connection between her working as an artist and the very early traumatic experience in family life.
She gives insight in her life – by artwork and in words. Her enormous productivity gives the opportunity to follow a personal development, to study the way she works on her traumas; the different shapes she gives her inner images. In this article I present a short survey over her oeuvre, then I focus on five so called “cells” from the years 1990-97.

Keywords:
familial order; space of experience; abandonment; reconstruction; transformation

Claudia Liebrand

Barbra Streisands „The Prince of Tides“ – traumatheoretisch gelesen

Claudia Liebrand

Zusammenfassung
Der Beitrag beschäftigt sich in seinem ersten Teil mit einer Diskussion traumatheoretischer Konzepte, die in den Kulturwissenschaften prozessiert werden. Vorgestellt wird insbesondere Ruth Leys Versuch, psychoanalytische und, in ihrer Folge, kulturwissenschaftliche Traumatheorien nach zwei Kategorien zu differenzieren, deren konzeptuelle Kerne „mimetisch“ und „antimimetisch“ genannt werden können. „Mimetische“ Traumatheorien begreifen das Trauma als eine körperliche Erfahrung, die symbolisch nicht repräsentiert und somit psychisch nicht begreiflich oder beherrschbar ist; stattdessen unterwirft diese Erfahrung die traumatisierte Person dem Zwang, ihre Traumatisierung immer wieder imitativ neu zu durchleben. Die „antimimetische“, ‚therapiefreundlichere‘ Traumatheorie hingegen versteht gerade diese Imitation als eine Repräsentation, die die beobachtende und schließlich auch begriffliche Distanzierung vom Trauma ermöglicht.
In seinem zweiten Teil nimmt der Beitrag Barbra Streisands zweite Regiearbeit „The Prince of Tides – Herr der Gezeiten“ (1991) in den Blick, der diese beiden Traumakonzepte und ihre aporetische Verflochtenheit allegorisiert. Der Film zeigt, wie Zwillinge, dem gleichen Vergewaltigungstrauma unterworfen, unterschiedlich reagieren: Die Schriftstellerin Savannah Wingo verhält sich zu ihrem Trauma mimetisch; das Trauma wird zum Motor ihrer künstlerischen Produktion. Tom Wingo gibt sich antimimetisch; er erzählt der Therapeutin Dr. Susan Lowenstein von der Vergewaltigung, die mit diesem Wissen seine Schwester von ihrem Trauma zu befreien scheint. Diese Übertragung fremder Erinnerungsarbeit ist allerdings problematisch und führt dazu, daß sich schließlich auch die Therapeutin Dr. Susan Lowenstein in der von ihr initiierten komplizierten Familientherapie-Konfiguration verstrickt.

Schlüsselwörter:
Deckerinnerung; Hollywoodfilm; Nachträglichkeit; Posttraumatische Belastungsstörung; Schutzdichtung



Barbra Streisand’s „The Prince of Tides“ and Trauma Theory

Summary
The essay first takes a look at conceptualizations of trauma currently discussed in the field of cultural studies. At the center of this first part is Ruth Ley’s attempt to organize psychoanalytical (and cultural studies’) trauma theories according to two differing categories which can be labeled “mimetic” and “antimimetic”. Mimetic theories of trauma understand trauma as a physical experience which cannot be represented symbolically and which therefore cannot be integrated into and controlled by the psyche. Instead, this experience forces the person to continually reenact and thereby relive the traumatic event. The antimimetic trauma theory, on the other hand, considers this very imitation as a representation which enables the patient to observe the traumatic experience and which will eventually help to distance him- or herself from the trauma.
The second part of the essay discusses Barbra Streisand’s second directorial work, “The Prince of Tides” (1991), which allegorizes these two concepts of trauma as well as their aporetic intersections. The film shows how a brother and a sister, twins, react differently to the same traumatic experience (rape): Savannah, a writer, relates to her trauma in a mimetic way; the trauma becomes the motor force of her creative production. Tom Wingo responds antimimetically; he tells the therapist Dr. Susan Lowenstein about the rape. This apparently allows Lowenstein to cure his sister’s trauma. The transfer of somebody else’s memories, however, proves problematic: ultimately the therapist, Dr. Susan Lowenstein, becomes entangled in the complex configuration of family therapy she initiated.

Keywords:
screen-memory; Hollywood movie; belatedness; post-traumatic stress disorder; protective fiction

Christian Pross

„Objektiver Befund“ versus „subjektives Erleben“ – die psychosomatische Medizin in der Begutachtung von NS-Verfolgten

Christian Pross
Zusammenfassung
Die Rolle von Vertretern der psychosomatischen Medizin und der Psychiatrie im Streit der verschiedenen Lehrmeinungen in der Begutachtung von NS-Verfolgten wird untersucht. Die Befangenheit auf Grund eigener Verstrickung in das NS-System färbte die Gutachtermeinung, indem z.B. die gleiche Krankheit als Spätfolge bei KZ-Überlebenden abgelehnt, bei Heimkehrern aus russischer Kriegsgefangenschaft dagegen anerkannt wurde. Erkenntnisse von ausländischen Ärzten, die als Häftlingsärzte im KZ umfangreiche Untersuchungen gemacht hatten, wurden konterkariert oder ignoriert. Eine engagierte Minderheit von Ärzten aus der Heidelberger psychosomatischen Schule um Viktor von Weizsäcker und der Hamburger Schule um Jores haben die verleugnende herrschende Lehrmeinung der 1950er und 1960er Jahre herausgefordert und zur Änderung der Rechtsprechung in der Beurteilung von KZ-Folgeschäden beigetragen.

Schlüsselwörter:
Holocaust Überlebende, KZ-Syndrom, Begutachtung von NS-Verfolgten, körperliche und seelische Spätfolgen von Extremtraumatisierung, Herz-Kreislauferkrankungen als Spätfolge von Kriegsgefangenschaft von NS-Verfolgung



„Objective findings“ versus „Subjective Experience“ – Psychosomatic Medicine in the Evaluation of Holocaust Survivors
Summary
The paper examins the role of representatives of psychosomatic medicine und psychiatry in scientific turf battles on the issue of evaluating Holocaust survivors for compensation. Some former Nazi doctors showed a bias as evaluators – by denying a certain disease as persecution induced in Nazi victims whereas acknowledging it in German ex-prisoners of war. Notions from foreign doctors who as concentration camp prisoners had studied survivor pathology were ignored. A dedicated minority of doctors from the psychosomatic school of Heidelberg University around Viktor von Weizsäcker and Hamburg university around Jores challenged the prevailing scholarly medical opinion of denial in Germany in the 1950ies and 60ies and they contributed to a change in legal opinion on the classification of after-effects of Nazi persecution.

Keywords:
Holocaust survivors, concentration camp survivor syndrome, medical evaluation of holocaus survivors, physical and psychological after-effects of extreme trauma, cardiovascular disorders as late sequelae in prisoners of war and holocaust survivors

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