Themenschwerpunkt
Täterintrojekte
(Hrsg. herausgegeben von Ralf Vogt)
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Grenzen allgemeingültiger psychotherapeutischer Regeln bei dissoziativen Traumapatienten
Abstract
Ralf Vogt
Scham und Täterintrojekte
Abstract
Martin J. Dorahy
Übertragung und Gegenübertragung in der Arbeit mit schwer dissoziativen Täterintrojekten
Abstract
Valerie Sinason
Nicht endender Inzest: die Fritzl-Analogie
Abstract
Warwick Middleton
Wie können wir feindselige Anteile in die therapeutische Arbeit miteinbeziehen?
Abstract
Richard P. Kluft
Täterintrojekte und Täterbindung: drei Fallbeispiele
Abstract
Tilmann Moser
Täterintrojekte und Bindungstypologie im SPIM 30 Modell
Abstract
Ralf Vogt, Irina Vogt, Winja Lutz
Haaranalyse zur Klärung von Drogen- und Alkoholmissbrauch in Haushalten mit minderjährigen Kindern (Teil 2)
Abstract
Fritz Pragst, Martin Hastedt, Franziska Krumbiegel, Sieglinde Herre, Michael Tsokos
Die Klinik als ritueller Raum der Kompetenz-Fokussierung: Stationäre hypnosystemische Traumatherapie (Teil 3)
Abstract
Gunther Schmidt
Grenzen allgemeingültiger psychotherapeutischer Regeln bei dissoziativen Traumapatienten
Ralf Vogt
Zusammenfassung
Eine häufig anzutreffende Vorstellung vieler Kollegen besteht darin, dass man mit der fachspezifischen Technik und Theorie, sei sie analytisch, tiefenpsychologisch oder verhaltenstherapeutisch, und mit ausreichend wohlwollender Empathie auch traumaspezifische Fälle problemlos behandeln kann. Anhand von Fallbeispielen aus der Supervision zeigt dieser Artikel auf, wie auch versierte Psychotherapeuten mit stark traumatisierten Patienten in einer kontraproduktiven Sackgasse landen können, wenn sie sich zu strikt an die bekannten Modelle halten und keinen traumaspezifischen Blickwinkel mit einbeziehen. Viele dieser Patienten sind zunächst nicht in der Lage, einen kooperativen, vertrauensvollen Einblick in ihre oft noch unbewusste Störungsursache zu gewähren und führen ihre Therapeuten deshalb in einen verwirrenden Dschungel der Decksymptomatik.
Schlüsselwörter
Supervision, Decksymptomatik, Psychoanalyse, Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie,Verhaltenstherapie
Limitations of general psychotherapeutic rules with dissociative trauma patients
Summary
Many colleagues are currently still convinced that classic treatment techniques and theories be they analytic, psychodynamic or behavioral together with benevolent empathy are sufficient to treat trauma specific cases successfully. Using case examples from supervision this article illustrates how even longstanding colleagues can end up in a blind alley in the work with severely traumatized patients if they adhere too strictly to their known approaches and neglect a trauma specific perspective. In the beginning most of these patients are not able to allow cooperative and trusting insights because they themselves are not aware of the origins of their problems. Hence they lead the way into a confusing jungle of cover pathology.
Keywords
supervision, cover pathology, psychoanalysis, psychodynamic therapy, behavioral therapy
Scham und Täterintrojekte
Martin J. Dorahy
Zusammenfassung
Dieser Artikel untersucht einen Therapieabbruch, um besser zu verstehen, inwiefern Täterintrojekte auf der Grundlage von Scham aufbauen und sich in Aggressionen ausdrücken. Durch die persönlichen Erfahrungen und die projektive Identifikation verknüpft sich Scham mit Aggression in einem Versuch, die Scham abzuwehren. Solche Täterintrojekte werden insofern durch Schamgefühle aktiviert. Bei der Aktivierung von Schamgefühlen zieht sich die Person in sich zurück, sie verliert die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen und sich mit ihnen verbunden zu fühlen. Weil ihr innere und äußere schützende Objekte fehlen, wird sie Ärger und Wut als verzweifelten Selbstwertersatz nutzen.
Schlüsselwörter
Täterintrojekte, Dissoziation, Scham, Aggression, Trauma
Shame and the perpetrator introject
Summary
To further understand perpetrator introjects that have a foundation in shame and are manifest in aggression, this paper draws upon a terminal therapeutic rupture. Through early lived experience and projective identificatory processes shame is solidified into the personality, along with aggression as a means of subverting it. The perpetrator introject as outlined here is characterized as being activated by the elicitation of shame. With shame activation the person retreats into him or herself, losses the capacity to see the perspective of, and empathically connect with another, and utilizes anger in the absence of external and internal protective objects as a frantic ego-bolstering substitute for shame.
Keywords
perpetrator introjects, dissociation ,shame, aggression, trauma
Übertragung und Gegenübertragung in der Arbeit mit schwer dissoziativen Täterintrojekten
Valerie Sinason
Zusammenfassung
Menschen mit dissoziativen Störungen träumen selten, stattdessen haben sie Flashbacks. Menschen mit dissoziativen Störungen liegen nicht auf der Couch und die wenigsten können frei assoziieren. Wir können mit dieser Population nicht mit den klassischen psychoanalytischen Methoden arbeiten, und doch hilft uns das psychoanalytische Verständnis, den Schmerz dieser Arbeit zu ertragen. Es ist für die Arbeit mit dissoziativen Menschen und für unsere eigene Gesundheit von entscheidender Wichtigkeit, dass wir unsere vielfältigen Übertragungen und Gegenübertragungen untersuchen und verstehen. Ob wir es mit Täterintrojekten oder mit gehorsamen Sklaven zu tun haben, es ist der psychoanalytische Ansatz in Verbindung mit der therapeutischen Beziehung, der diese Arbeit voranbringt.
Schlüsselwörter
Psychoanalyse, Trauma, dissoziative Störungen, Gegenübertragung, quaternäre strukturelle Dissoziation
The impact of transference and counter-transference in the work with dissociative perpetrator introjects
Summary
People with dissociative disorders rarely have dreams, they have flashbacks instead. People with dissociative disorders do not lie on a couch and very few are able to free-associate. All the usual ways of working in psychoanalysis do not apply to this population. And yet psychoanalytic understanding helps us to bear the pain of this work. Examining ourselves for multiple transferences and counter-transferences is a crucial part of the work and necessary for our health. Whether we deal with perpetrator introjects or obedient slaves it is the psychoanalytic tools together with the relationships made that aid this work.
Keywords
psychoanalysis, trauma, dissociative disorders, counter transference, quaternary structural dissociation
Nicht endender Inzest: die Fritzl-Analogie
Warwick Middleton
Zusammenfassung
Ungefähr 13% der erwachsenen Patienten mit Dissoziativer Identitätsstörung berichten bei der Therapieaufnahme von inzestuöser Gewalt, die sich bis ins Erwachsenenalter fortsetzt – bei vielen dauert diese Gewalt immer noch an. Es werden zehn solcher Fälle vorgestellt. Meistens berichten diese Patientinnen von sexueller Gewalt seit dem 3. Lebensjahr. Die Manipulation ihrer sexuellen Erregung wird dazu genutzt, eine sexualisierte Bindung aufzubauen. Angst und Scham sind Schlüsselelemente, um sie gefügig zu machen und sie zum Schweigen zu bringen. Diese Frauen zeigen häufig selbstverletzendes Verhalten und Suizidalität und sind gefährdet, sich in destruktive Reinszenierungen zu begeben.
Schlüsselwörter
Inzest im Erwachsenenalter, Dissociation, Introjektion, verschmolzene Identität, Reinszenierung
Unending incest – the Fritzl analogue
Summary
Approximately 13% of adults with Dissociative Identity Disorder at the time of presentation report incestuous abuse continuing into the adult years and for many, the abuse is current and ongoing. A series of 10 such women is described. Commonly these patients report being sexually abused from before age three. The manipulation of their sexual arousal assists in conditioning an enduring sexualized attachment, while fear and shame are used as key components in achieving compliance and silence. Such women have high indices of self-harm and suicidality and are initially at least, prone to place themselves in dangerous reenactment scenarios.
Keywords
incest in adulthood, dissociation, introjection, fused identity, reenactment
Wie können wir feindselige Anteile in die therapeutische Arbeit miteinbeziehen?
Richard P. Kluft
Zusammenfassung
In der Arbeit mit dissoziativen Störungen begegnen uns oft Persönlichkeitsanteile, die sich feindselig verhalten. Sie können versteckt und gut getarnt agieren oder auch unverhohlen, dramatisch und grenzüberschreitend. Unter Fachkollegen besteht ein gewisses Maß an doppelter Buchführung, so wird gerne beteuert, dass sie eigentlich schützende Funktionen haben und getarnte Helfer sind. Dennoch wird über sie in einer Sprache gesprochen, die vor negativen Bewertungen nur so strotzt – feindselige Anteile, bösartige Anteile, satanische Anteile, Täteranteile usw. In diesem Artikel werden einige grundlegende Überlegungen zur Diskussion gestellt, um feindselige Anteile zu verstehen und mit ihnen zu arbeiten.
Schlüsselwörter
Feindselige Anteile, Dissoziative Identitätsstörung, Täteridentifikation, grandiose Abwehr, Behandlungsleitlinien
What do hostile perpetrator introject alters do? And what do we do about that?
Summary
In working with Dissociative Disorders clinicians often encounter alters that are hostile. Their efforts may be covert and well disguised or blatant, dramatic, and intrusive. Furthermore, colleagues often demonstrate a degree of double bookkeeping, they are quick to insist that they serve helpful purposes and are really disguised protectors, but may nonetheless discuss them in language laden with negative value judgments – hostile alters, evil alters, satanic alters, abuser alters etc. In this article I will offer some basic remarks about concepts I find particularly relevant in understanding them, and then discuss aspects of my clinical approach to working with them.
Keywords
hostile alters, dissociative identity disorder, perpetrator identification, hypomanic defenses, treatment guidelines
Täterintrojekte und Täterbindung: drei Fallbeispiele
Tilmann Moser
Zusammenfassung
Wie Täterintrojekte oft im Hintergrund der sichtbaren Täterbindungen wirken, zeigen die drei Fallbeispiele in diesem Beitrag. Bereits Trennungsfantasien lösen Panik aus, und versuchte Trennungen werden oft wieder rückgängig gemacht. Die verstrickt Gebundenen erweisen sich als beratungsresistent oder brechen Therapien ab, wenn diese zu einer Trennung führen könnten. Es kommt zur Reinszenierung von Teilaspekten der früheren Familiengeschichte, in der die frühkindliche Objektbindung unumstößlich scheint. Täterintrojekte, die aus einer solchen Dynamik entstanden sind, sollten mit körpertherapeutischen Ausdrucksmitteln bearbeitet werden, damit Patienten die erlebte seelische Folter symbolisch bearbeiten können.
Schlüsselwörter
Bindungsintrojekte, Trennungsangst, Symbiose, Körpertherapie, Helfersyndrom
Perpetrator introjects and perpetrator attachment – three case studies
Summary
This article looks at three catastrophic attachment situations, in which even separation phantasies lead to acute panic. Attempted separations are revoked and these patients turn out to be immune to counseling. In their enmeshed attachment they rather terminate therapy than having to break off their destructive relationships. They reenact aspects of their original family history in which early attachment seems unalterable. Perpetrator introjects from a dynamic like this should be addressed by body oriented interventions in order to symbolize and process the mental torture these patients experienced.
Keywords
attachment introjects, separation anxiety, symbiosis, body oriented psychotherapy, helper’s syndrome
Täterintrojekte und Bindungstypologie im SPIM 30 Modell
Ralf Vogt, Irina Vogt, Winja Lutz
Zusammenfassung
In diesem Übersichtsartikel werden wesentliche Bausteine des SPIM 30 Behandlungsmodells umrissen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Schweregradmodell der Regulationszustände. Die Introjektion als Prozess ist Teil dieses Modells, mit dem Dissoziation sowohl quantitativ als auch qualitativ differenziert wird. Auf der Grundlage zwischenmenschlicher Grenzüberschreitungen geht es zum einen darum, die Schwere der Symptomatik zu erfassen, und zum anderen werden anhand qualitativer Kriterien spezifische Störungszustände diagnostiziert. Komplementiert wird dieser konzeptuelle Ansatz von einer neu entwickelten traumaorientierten Bindungstypologie, die den Einfluss traumageprägter Täter-Opfer-Dynamiken auf das spätere Bindungsverhalten berücksichtigt.
Schlüsselwörter
SPIM 30, traumatische Täter-Opfer-Prägung, Regulationszustände, Bindung, Dissoziation
Perpetrator introjects and attachment typology according to the SPIM 30 model
Summary
This overview outlines the main elements of the SPIM 30 Model with a main focus on the Severity Grade Model of Regulation States. The process of introjection is part of this model, which describes dissociation both quantitatively and qualitatively. On the basis of the patient’s experiences with interpersonal boundary transgression, the model assesses the severity of symptoms and then diagnoses disorder-specific states according to qualitative criteria. Furthermore the article outlines a complementing traumaspecific attachment typology that considers the impact of victim-perpetrator dynamics on later attachment behavior.
Keywords
SPIM 30, traumatic victim-perpetrator-dynamics, regulation states, attachment, dissociation
Haaranalyse zur Klärung von Drogen- und Alkoholmissbrauch in Haushalten mit minderjährigen Kindern (Teil 2)
Fritz Pragst, Martin Hastedt, Franziska Krumbiegel, Sieglinde Herre, Michael Tsokos
Zusammenfassung
Die Analyse der Haare von Kindern und deren Eltern auf Drogen hat sich als probates Mittel zur Prüfung auf chronischen Substanzmissbrauch in Familien bewährt, bei denen es um Gefährdung des Kindeswohls oder um Verdacht auf Einschränkung der Erziehungsfähigkeit eines oder beider Elternteile durch eine Suchterkrankung geht. An einem Beispiel wird gezeigt, dass sie als zentrales diagnostisches Mittel in einem komplexen sozialen Hilfesystem für Familien mit opiatsubstituierten und drogenabhängigen Eltern dienen kann. Es muss jedoch vor einer schematischen Interpretation von Haarergebnissen gewarnt werden, und Entscheidungen zugunsten der Kinder müssen stets auf einer individuellen und umfassenden Gesamtbeurteilung basieren.
Schlüsselwörter
Alkoholmarker im Haar, Drogen in Kinderhaaren, Haaranalyse, Kinder substanzabhängiger Eltern, Substanzmissbrauch in der Schwangerschaft.
Use of hair analysis for clarification of drug and alcohol abuse in families with underage children
Summary
Analysis of hair samples from children and their caregivers proved to be an appropriate way of testing substance abuse in families with endangered child’s welfare or with suspected inability of one or both parents to educate because of drug addiction. It is shown at an example that it can be used as the main diagnostic means in a comprehensive social supporting system for families with parents in opiate maintenance treatment or addicted to drugs. However, it must be cautioned against the uncritical and schematic interpretation of hair results. Decisions in favor of the child must always be based on an individual und comprehensive evaluation of the whole case.
Keywords
alcohol markers in hair, parents addicted to drugs, drugs in children hair, hair analysis, substance abuse in pregnancy.
Die Klinik als ritueller Raum der Kompetenz-Fokussierung: Stationäre hypnosystemische Traumatherapie (Teil 3)
Gunther Schmidt
Zusammenfassung
Beschrieben wird in drei aufeinander aufbauenden Teilen, wie mit hypnosystemischen kompetenz- und lösungsfokussierenden Interventionsstrategien mit gleichrangiger Kooperation auf Augenhöhe Klienten mit Traumafolgestörungen (PTSD) im stationären Kontext wirksam geholfen werden kann,
* ihre leidvollen Symptome nachhaltig in Chancen für die Entwicklung von Autonomie, Selbstwirksamkeit und Würde zu transformieren,
* wieder Sicherheit, Geborgenheit und Schutz zu erleben.
Möglich wird dies durch eine achtungsvolle und empathische Begleitung mit intensiver Transparenz und einer Klinikorganisation mit abgeflachten Hierarchien und weitgehenden Selbstorganisations- und Mitgestaltungs-Möglichkeiten der Teams.
Schlüsselwörter
Hypnosystemische Kompetenz-Aktivierung, Lösungsfokussierende Utilisation von Traumafolgestörungen, systematische Organisation des ganzen Klinik-Systems nach hypnosystemischen Transparenz-Prinzipien
The clinic as a „ritualistic” space of competence-focusing: hypnosystemic inpatient trauma therapy
Summary
In 3 parts will be described how with hypnosystemic
competence- and solution-focusing interventions in an inpatient clinic setting clients with PTSD become enabled
• to transform their severe symptoms into chances for the development of autonomy, self-efficacy, self-confidence and dignity,
• to keep the authority for each step during this process.
To practice this approach the whole organization of the clinic should be build up with very flat hierarchy, intensive transparency and broad possibilities of self-organisation and freedom of arrangements for the teams.
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Fachkreis "Sexualisierte Gewalt inorganisierten und rituellen Gewaltstrukturen" beim BMFSFJ
Empfehlungen und Strategien [354 KB]
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