Themenschwerpunkt
Kollegiale Nachsorge
(Hrsg. Thomas Weber, Wolfgang Heiler)
Editorial
Thomas Weber, Wolfgang Heiler 2
Kollegiale Nachsorge bei psychischen Extrembelastungen am Arbeitsplatz
Abstract
Wolfgang Heiler, Manfred Möllers
Kollegiale Erstbetreuung nach belastenden Ereignissen für Beschäftigte in der Psychiatrie
Abstract
Maria Stefani, Meinolf Noeker, Uli Koch
Kollegiale Nachsorge in der Praxis – Erfahrungsberichte von Betroffenen und ErsthelferInnen
Abstract
Vera Lippert, Tanja Bukelis-Graudenz, Paula Heiler
Kollegiale Nachsorge nach belastenden Ereignissen in den Justizvollzugseinrichtungen des Landes NRW
Abstract
Sina Granditzky, Gereon Schmidt, Thomas Weber
Die Kollegiale Nachsorge am Beispiel der Justizvollzugsanstalt Siegburg
Abstract
Sven Bücherl, Jörg Böhnstedt, Alina Hoffmann
Herausforderungen in der kollegialen Nachsorge bei Schuld- und Verursachungsfragen – oder: „Man leidet mit!“
Abstract
Pia Andreatta, Thomas Beck
Kollegiale Nachsorge im sozialen Bereich nach Suizid
Abstract
Stefan Lieder, Gereon Schmidt
Kollegiale Nachsorge: Peer-Einsätze nach traumatischen Ereignissen
Abstract
Gerd Reimann, Mattea Wehage, Miriam Stocker, Lisa Pieber
Gewalt gegen Beschäftigte: Mehr Schutz und Sicherheit
Andreas Hemsing
Eine Rezension dieses Heftes findern Sie hier: Kollegiale Nachsorge, Trauma – Pflege Professionell
https://pflege-professionell.at/kollegiale-nachsorge-trauma
Kollegiale Nachsorge bei psychischen Extrembelastungen am Arbeitsplatz
Wolfgang Heiler, Manfred Möllers
Zusammenfassung
Traumatisierende Extrembelastungen in Einrichtungen, die Menschen mit psychischen Erkrankungen behandeln, gehören für deren MitarbeiterInnen häufig zum Arbeitsalltag. Dieser Artikel zeigt Argumente auf, warum es aus betrieblicher Sicht lohnt, den Langzeitfolgen durch Frühinterventionen entgegen zu wirken. Am Beispiel des Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) wird die Implementierung einer „Kollegialen Nachsorge“ in psychiatrischen Einrichtungen dargestellt. Es werden punktuell die anfänglichen Qualifizierungsmaßnahmen für die MitarbeiterInnen inhaltlich beschrieben. Abschließend werden Herausforderungen bei der Nachsorge für traumatisierte MitarbeiterInnen aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Extrembelastungen, Frühinterventionen, Kollegiale Nachsorge, Patientenübergriffe, Traumatisierung
Collegial Support After Extreme Psychological Stress Events at the Workplace
Summary
Extreme traumatic stress experiences are often part of the daily working life for employees in facili-ties where people with psychologic disorders are treated. The following article presents arguments why it is worth the effort, also from operational perspectives as well, to counteract the identified long-term effects by early interventions. Using the example of the Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) the implementation of a „Kollegiale Nachsorge System” in psychiatric facilities is pre-sented. The initial qualification measures for the employees are described in terms of content. Conclusively discussed are challenges concerning the aftercare of traumatized employees.
Keywords
extreme strains, early interventions, collegial aftercare, patient assaults, traumatization
Kollegiale Erstbetreuung nach belastenden Ereignissen für Beschäftigte in der Psychiatrie
Maria Stefani, Meinolf Noeker, Uli Koch
Zusammenfassung
Die kollegiale Erstbetreuung ist eine Maßnahme der Sekundärprävention zur sofortigen Unterstützung der Beschäftigten nach Gewalt oder anderen traumatischen Ereignissen im Berufsalltag. Im Rahmen eines gemeinsamen Projektes mit der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen wurde dieses Konzept in allen psychiatrischen Einrichtungen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe implementiert. Der nachfolgende Erfahrungsbericht stellt Begründungen, organisatorische Abläufe sowie die Gestaltungsmöglichkeiten der Umsetzung und die Weiterentwicklung dieses Nachsorgekonzeptes aus Sicht der Projektleitenden dar.
Schlüsselwörter
Gewalt am Arbeitsplatz, Arbeitsunfall, Gesundheitsfolgen, kollegiale Erstbetreuung, Sekundärprävention
Immediate Peer Support after Stressful Events for Collegues Working in Mental Hospital
Summary
Frontline peer support is a measure of secondary prevention for immediate support of employees after violence or other traumatic events in everyday working life. Within the framework of a joint project with the Unfallkasse Nordrhein-Westfalen, this concept was implemented in all mental health hospitals the Landschaftsverband Westfalen-Lippe. The following field report presents the reasons, organizational procedures and the scope for implementation as well as further development of this aftercare concept from the perspective of the project managers.
Keywords
workplace violence, occupational injury, health consequences, frontline peer support, secondary prevention
Kollegiale Nachsorge in der Praxis – Erfahrungsberichte von Betroffenen und ErsthelferInnen
Vera Lippert, Tanja Bukelis-Graudenz, Paula Heiler
Zusammenfassung
Anhand von Fallbeispielen werden die subjektiven Erfahrungen mit der Kollegialen Nachsorge in psychiatrischen Einrichtungen aus der Sicht der betroffenen MitarbeiterInnen und aus der Perspektive zweier ErsthelferInnen geschildert. Ergänzend wird im Sinne eines Best Practice-Beispiels ein Patenmodell in einem Kinder- und Jugendpsychiatrischen Krankenhaus vorgestellt, in dem die Teammitglieder der Kollegialen Nachsorge kontinuierlich Kontakt zu ihren Patenstationen halten.
Schlüsselwörter
Best Practice, Erfahrungsbericht, Kollegiale Nachsorge, Patensystem
Collegial Aftercare in Practice – Experience Reports of First Aiders and Persons Concerned
Summary
Based on case studies, the subjective experiences with the Collegial Aftercare in psychiatric institutions are described from the perspective of concerned employees and from the perspective of two first-aiders. Complementary, as a best practice example, the „buddy model” of a child and youth psychiatric hospital, where the team members of the Collegial Aftercare continuously keep in contact with their ward’s employees, is presented.
Keywords
best practice,experience reports, collegial aftercare, buddy model
Kollegiale Nachsorge nach belastenden Ereignissen in den Justizvollzugseinrichtungen des Landes NRW
Sina Granditzky, Gereon Schmidt, Thomas Weber
Zusammenfassung
Bedienstete im Justizvollzug werden in ihrem beruflichen Alltag wiederholt sowohl Zeuge als auch Opfer belastender, potenziell traumatisierender Situationen. Um psychische Folgeschäden abzuwenden, wurde in den Justizvollzugseinrichtungen das Konzept der Kollegialen Nachsorge implementiert, das eine unmittelbare psychologische Erstbetreuung Betroffener durch KollegInnen vorsieht. Der nachfolgende Artikel stellt den genauen Ablauf dieser Form der sekundären Prävention in der Praxis und dessen Besonderheiten am Beispiel der Justizvollzugseinrichtungen des Landes Nordrhein-Westfalen vor.
Schlüsselwörter
Kollegiale Nachsorge, Unterstützung, sekundäre Prävention, Bewältigung, belastende Erlebnisse am Arbeitsplatz
Collegial Aftercare Following Stressful Events in Prisons in North Rhine-Westphalia
Summary
Prison staff repeatedly witness stressful events in their working life and are often exposed to situations that are potentially traumatizing. To prevent subsequent psychological impairment the concept of collegial aftercare was implemented in prisons. Said concept schedules an immediate psychological support of affected workers through their peers. The following article presents the exact approach of this type of secondary prevention in practice and its characteristics using the example of prisons in North Rhine-Westphalia.
Keywords
collegial aftercare, support, secondary prevention, coping, stressful workplace events
Die Kollegiale Nachsorge am Beispiel der Justizvollzugsanstalt Siegburg
Sven Bücherl, Jörg Böhnstedt, Alina Hoffmann
Zusammenfassung
Die Kollegiale Nachsorge im Rahmen der PSNV wird in den Justizvollzugsanstalten nach Übergriffen oder weiteren Vorfällen durch Insassen aktiv. Zur Prävention von psychischen Folgen finden Ansprachen der Bediensteten sowie bei Bedarf eine Vermittlung an externe Stellen statt. In diesem Artikel wird die Kollegiale Nachsorge der PSNV der Justizvollzugsanstalt Siegburg erläutert und beispielhaft dargestellt. Am Fall eines Suizides durch einen Insassen soll die Bedeutung der Kollegialen Nachsorge für den Justizvollzug deutlich werden.
Schlüsselwörter
Kollegiale Nachsorge, Belastungen im Berufsalltag, Unterstützung, Prävention
The Collegical Aftercare Using the Example of Prison in Siegburg
Summary
The collegial aftercare within the framework of the PSNV is active in the prisons after assaults or other incidents by inmates. In order to prevent psychological consequences, employees are addressed and if necessary, they can be referred to external institutions. In this article, the collegial aftercare of prison in Siegburg is explained and exemplified. In the case of a suicide by an inmate, the importance of collegial aftercare for prisons system should become clear.
Keywords
collegical aftercare, stress events in everyday working life, support, prevention
Herausforderungen in der kollegialen Nachsorge bei Schuld- und Verursachungsfragen – oder: „Man leidet mit!“
Pia Andreatta, Thomas Beck
Zusammenfassung
Die Unterstützung von Kollegen durch Kollegen, kurz Peer Support, hat sich in den letzten Jahren in vielen beruflichen Feldern, wie Polizei, Rettung, Feuerwehr, Verkehrs- und Bahnbetrieb, Justizanstalt, Krankenhäuser, etabliert. Ein Themenfeld, das bei der kollegialen Nachsorge als besonders sensibel gelten kann, betrifft Fragen der Schuld, Verantwortung und (Mit-)Verursachung durch Kollegen z.B. durch Unfälle. In diesem Beitrag werden, basierend auf einer Verursacherstudie (Andreatta, 2015) sowie einer Erhebung bei N=17 Kollegen in der Nachsorge, die Herausforderungen von „Schuldeinsätzen“ herausgearbeitet und konkrete Hinweise für die Intervention durch Kollegen aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Kollegennachsorge, Unfall, Trauma, Schuld, Verursacher
Challenges of Peer Support in Questions of Guilt and Causation – or: "One Suffers with him"!
Summary
The support of colleagues by colleagues (peer support) has become established in many professional fields over the last few years, such as police, rescue, fire department, transport and railroad companies, prisons, hospitals. A topic area that can be considered particularly sensitive in collegial aftercare concerns questions of guilt, responsibility and (co-)causation by colleagues, e.g. through accidents. Based on a study on causers (Andreatta, 2015) and a survey of N=17 colleagues in aftercare, this paper will highlight the challenges of "guilt interventions" and provide suggestions for intervention.
Keywords
peer support, accident, trauma, guilt, causer
Kollegiale Nachsorge im sozialen Bereich nach Suizid
Stefan Lieder, Gereon Schmidt
Zusammenfassung
Beschäftigte im sozialen Bereich haben ein hohes Risiko, einen Patienten- bzw. Klientensuizid zu erleben. Im Nachgang erleben auch professionell ausgebildete Betroffene häufig psychische Beeinträchtigungen und stellen ihre berufliche Kompetenz in Frage. Das Schaffen einer kollegialen Nachsorgestruktur stellt eine erste Möglichkeit zur Unterstützung Betroffener dar, ist aber in der Praxis häufig noch nicht hinreichend implementiert. Ein entsprechendes Konzept sollte bestimmten Anforderungen genügen, um Betroffene zu entlasten, und fest in der Struktur der jeweiligen Einrichtung verankert sein.
Schlüsselwörter
Patientensuizid, Nachsorge, Unterstützung, Bewältigung, Trauer
Collegial Aftercare in the Social Work Environment after Suicide
Summary
Employees in social work environments are at a high risk of experiencing the suicide of a patient / client. Those affected often subsequently suffer from psychological discomfort and question their competence. Concepts concerning collegial aftercare provide an opportunity to give support in such cases, but are not yet sufficiently implemented in practice. The concepts in question should meet several criteria to allow for a relief of the affected and be well established in the work environment.
Keywords
patient suicide, aftercare, support, coping, grief
Kollegiale Nachsorge: Peer-Einsätze nach traumatischen Ereignissen
Gerd Reimann, Mattea Wehage, Miriam Stocker, Lisa Pieber
Zusammenfassung
In Organisationen kann es jederzeit zu Notfällen und Krisen wie Arbeitsunfällen, Verlust von Angehörigen, oder auch gehäuften Entlassungen kommen. Neben der körperlichen Erste Hilfe sollte auch an die psychologische Erste Hilfe gedacht werden. Durch die Ausbildung von internen Peers in einer Organisation können langfristige Schäden, wie zum Beispiel eine Posttraumatische Belastungsstörung, reduziert oder abgewendet werden. In diesem Artikel betrachten wir die Aufgaben, Ausbildung, Integration in den Notfallplan sowie die Wirksamkeit von betrieblichen psychologischen ErsthelferInnen in Organisationen.
Schlüsselwörter
Peers, Kollegiale Nachsorge, Psychologische Erste Hilfe, Trauma-Interventionen, Unternehmen
Peers in Organizations: Psychological First Aid after Traumatic Experiences
Summary
In organizations, emergencies and crises such as work accidents, loss of relatives, or even frequent layoffs can occur at any time. Besides physical first aid, psychological first aid should also be considered. By training internal peers in an organization, long-term damages, such as post-traumatic stress disorder, can be reduced or even avoided. In this article we look at the tasks, training, integration into the emergency plan and the effectiveness of internal psychological first aid workers, the peers, in organizations.
Keywords
peers, psychological first aid, trauma, trauma interventions, organizations
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