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Heft 1-2021

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Themenschwerpunkt
Die Scham der Opfer
(Hrsg. Rosmarie Barwinski, Daniel Hell)

Die Relevanz der Scham aus verschiedenen Perspektiven
Abstract
Daniel Hell

Scham und Sprache
Abstract
Markus Erismann

Dissoziative Scham als Folge von Traumatisierungen
Abstract
Jens Tiedemann

Schuldgefühle und Scham bei Opfern traumatisierender Gewalt
Abstract
Udo Baer, Gabriele Frick-Baer

„Ist es Angst, sind es Selbstvorwürfe, was ist dieses Gefühl?“ – Zur Psychodynamik der Scham bei Verursachern tödlicher Unfälle
Abstract
Pia Andreatta, Gianluca Crepaldi

Kränkung – das kleine Trauma
Abstract
Reinhard Haller

Trauma und die Absolutheit des Gewissens
Abstract
Léon Wurmser

Schamkonflikte in psychotherapeutischen Behandlungen von traumatisierten Patienten
Abstract
Micha Hilgers, Sandra Schilles

Scham und Schamsituationen aus soziologischer Sicht
Abstract
Sighard Neckel

Daniel Hell

Die Relevanz der Scham aus verschiedenen Perspektiven
Daniel Hell

Zusammenfassung
Dieser Übersichtsartikel behandelt die Scham v. a. unter entwicklungspsychologischen, klinischen und neurobiologischen Aspekten. Die Scham der Opfer wird dadurch in einen größeren Zusammenhang gestellt. Scham setzt sowohl ein reflexives wie ein wertendes Selbstbewusstsein voraus und signalisiert einen Achtungsverlust. Sie entwickelt sich biografisch in engem Zusammenhang mit Hirnstrukturen, die für selbstbezogene mentale Prozesse bedeutsam sind. Neben überwältigender Scham führt besonders häufig die Abwehr oder das Fehlen von Scham zu sozialen und persönlichen Problemen.

Schlüsselwörter

Schande, Maskierung, narzisstische Kränkung, Psychotherapie, Neurobiologie

The Relevance of Shame from Various Perspectives

Summary
This review article addresses shame primarily from developmental, clinical and neurobiological perspectives. The shame of victims is thus placed in a larger context. Shame presupposes both a reflexive and an evaluative selfconciousness and signals a loss of respect. It develops in close connection with brain structures that are significant for self-related mental processes. Besides a shameful overreaction, the defense against or absence of shame particularly often leads to social and personal problems.

Keywords
shaming, masking, narcissistic mortification, psychotherapy, neurobiology

Markus Erismann

Scham und Sprache
Markus Erismann

Zusammenfassung
Im folgenden Artikel sollen sprachliche Aspekte der Scham untersucht werden. Das Schamgefühl schützt vor Beschämung. Tiefe Beschämung, wie sie Opfer von Missbrauch erleben, beschädigt das Ich-Bewusstsein und kann zu schizophrenem Erleben führen. Sprach- und Reflexionsfähigkeit gehen verloren. Maskierende Selbstverbergung erschwert die Selbstfindung. Im reflektierenden Gespräch und durch empfindende Reflexion, die das Schamgefühl berücksichtigt, führt der therapeutische Prozess zur Bewusstwerdung, zur Sprach- und Selbstfindung.

Schlüsselwörter
Sprache, Missbrauch, Scham, schizophrenes Erleben, empfindende Reflexion

Shame and Language


Summary
The following article aims to examine linguistic aspects of shame. The feeling of shame protects against shame. The deep shame experienced by victims of abuse damages self-consciousness and can lead to schizophrenic experiences. The ability to speak and reflect is lost. Masking self-concealment makes self-discovery more difficult. In reflective conversation and through sentient reflection that takes into account the feeling of shame, the therapeutic process leads to awareness, to language and self-discovery.

Keywords
language, abuse, shame, schizophrenic experience, sentient reflection

Jens Tiedemann

Dissoziative Scham als Folge von Traumatisierungen
Jens Tiedemann

Zusammenfassung
Der Artikel untersucht die Rolle der Dissoziation und im Besonderen der Scham im menschlichen Gefühlsleben. Unerträgliche Scham wird dadurch erzeugt, dass einem die Menschlichkeit in jenem Augenblick abgesprochen wird, in dem man erwaret, anerkennt und für wertvoll erachtet zu werden. Die These wird ausgeführt, dass tiefgehende Scham einen traumatischen Angriff auf die persönliche Identität signalisiert und typischerweise dissoziative Prozesse hervorruft. Ein kurze Fallvignette wird in diesem Zusammenhang diskutiert.

Schlüsselwörter
Dissoziation, traumatische Scham, Affektregulierung, Multiplizität von Selbstzuständen

Dissociative Shame as the Result of Traumatization


Summary
The article investigates the role of dissociation and in particular that of shame in human emotional life. Unbearable shame is caused by denying an individual's humanity precisely at that point in time when said individual would expect to be recognized and deemed valuable. The argument is made that far-reaching shame signals a traumatic attack on the personal identity and typically causes dissociative processes. In this connection, a brief vignette of cases will be discussed.

Keywords

dissociation, traumatic shame, regulating emotions, multiplicity of stable personalities

Udo Baer, Gabriele Frick-Baer

Schuldgefühle und Scham bei Opfern traumatisierender Gewalt
Udo Baer, Gabriele Frick-Baer

Zusammenfassung
Scham- und Schuldgefühle werden von Traumaopfern oft als „geschwisterlich“ miteinander verbunden erlebt. Diese Gefühle werden als Traumafolgen analysiertund Folgerungen für die Begleitung traumatisierter Menschen gezogen. Dabei wird insbesondere zwischen Schuld ohne Schuldgefühle und Schuldgefühlen ohne Schuld differenziert und Schuldgefühle der Traumaopfer als Auswirkung der Erfahrung von Kontrollverlust betrachtet. Auch die Differenzierung zwischen Scham und Beschämung eröffnet Wege der Hilfe.

Schlüsselwörter
Scham, Beschämung, Schuldgefühle, Kontrollverlust, Traumafolgen

Feelings of Guilt and Shame Experienced by Victims of Traumatizing Violence

Summary
Trauma victims often experience feelings of shame and guilt as interconnected "siblings". In this article we analyze these feelings as aftereffects of trauma and draw conclusions about supporting traumatized individuals. At the same time we differentiate between guilt without feelings of guilt and feelings of guilt without guilt. We regard the feelings of guilt experienced by victims of trauma as the outcome of undergoing a loss of control. Differentiating between shame and humiliation also establishes ways to help.

Keywords
shame, humiliation, feelings of guilt, loss of control, aftereffects of trauma

Pia Andreatta, Gianluca Crepaldi

„Ist es Angst, sind es Selbstvorwürfe, was ist dieses Gefühl?“ Zur Psychodynamik der Scham bei Verursachern tödlicher Unfälle
Pia Andreatta, Gianluca Crepaldi

Zusammenfassung
Individuen können ohne Absicht zu (Mit-)Verursachern von Unfällen und damit schwerer Verletzung oder Tötung anderer werden. Die damit einhergehende traumatische Schuld ist zutiefst belastend und lässt sich kaum von der Scham und damit von (realer oder phantasierter) Bloßstellung und Verwerfung trennen. Anhand von 25 narrativen Interviews mit Verursachern wird das Schamgeschehen mit einem psychoanalytisch-phänomenologischen Schamkonzept untersucht, welches die Scham als ein Zusammenwirken von verschiedenen Strukturmomenten erfasst. Die Analysen zeigen: Scham wird abgewehrt, verdeckt und vermieden – und doch tritt sie zu Tage.

Schlüsselwörter
Scham, Schuld, Unfall, Trauma, Verursacher

„Is it Fear, is it Self-blame, what is this Feeling?” On the Psychodynamics of Shame of Accident Causers

Summary
Individuals can become (co-)causers of accidents without intention and thus cause serious injury or death to others. The traumatic guilt that comes with it is deeply incriminating but can hardly be separated from shame and thus from (real or imagined) shameful exposure and social rejection. On the basis of 25 narrative interviews with persons, that have in some way unintentionally caused the death of others, shame is examined with a psychoanalytical and phenomenological concept, which captures shame as an interplay of various structural moments. The analyses show: shame is repelled, concealed and avoided – and yet it comes to light

Keywords
shame, guilt, accident, trauma, causers

Reinhard Haller

Kränkung – das kleine Trauma
Reinhard Haller

Zusammenfassung
Kränkungen sind Erschütterungen des Ich (Selbst) und seiner Werte. Sie sind oft Ursachen von neurotischen, somatoformen und Belastungsstörungen, aber auch von zwischenmenschlichen Konflikten bis hin zu Amok, Terror und kriegerischen Konflikten. Eine allgemein anerkannte wissenschaftliche Definition gibt es ebenso wenig wie eine eigene klinische Diagnose. Die verschiedenen Kränkungsformen werden als psychosoziale Interaktionen zwischen kränkender und gekränkter Person und Art der Kränkung beschrieben. Abschließend werden Hinweise auf die Bewältigung und Therapie gegeben, in der Kränkungen viel zu wenig beachtet werden.

Schlüsselwörter
Kränkung, Beleidigung, Demütigung, Psychosoziale Interaktion, Kränkungstherapie

Humilitation – the Lesser Trauma

Summary
Insults are shaking the ego and its values. They are often the cause of neurotic, stress-related and somatoform disorders, but also from interpersonal conflicts. A generally recognized definition or clinical diagnosis does not exist. The different forms of insults are described as psychosocial interactions between offender and the wounded person and according to the types of insult. Finally, indications for coping with insults and considerations for therapy, in which insults are given far too little attention, will be demonstrated.

Keywords
insults, psychological wounds, interpersonal conflicts, therapy of insults

Léon Wurmser

Trauma und die Absolutheit des Gewissens
Léon Wurmser

Zusammenfassung
Der Beitrag stellt die enge Verbindung von Trauma und Konflikt, deren Wiederholung im Überich und in der Destruktivität gegen das Selbst und Andere und einige wichtige Aspekte der Therapie bei schwer traumatisierten Patienten dar. Bei schwer traumatisierten Patienten spielt v.a. ein tiefes Gefühl der Scham eine führende Rolle – als Folge chronischer Beziehungstraumata in der Kindheit.

Schlüsselwörter
Trauma, Zwang zu enttäuschen, negative therapeutische Reaktion, Scham, Wiederholungszwang

Trauma and the Absoluteness of Conscience

Summary
The paper presents the close links between trauma and conflict, their reflection in the superego and in the destructivity against self and others, and several important aspects of therapy with such severely traumatized patients. In severely traumatized patients a deep feeling of shame plays a leading role – as sequels of chronic relational trauma in childhood.

Keywords
trauma, the compulsion to disappoint, negative therapeutic reaction, shame, repetition compulsion

Micha Hilgers, Sandra Schilles

Schamkonflikte in psychotherapeutischen Behandlungen von traumatisierten Patienten
Micha Hilgers, Sandra Schilles

Zusammenfassung
Der negative Affekt der Scham kann zu größeren Anstrengungen oder zu Rückzug und Vermeidung motivieren. Die Behandlung von Traumapatienten ist durch inner- wie außertherapeutische Schamkonflikte gekennzeichnet. Da Scham ansteckend ist, kämpfen Therapeut wie Patient mit Umgangsstrategien gegenüber Scham. Darüber hinaus neigen Therapeuten dazu, ihre eigene Scham mit der der Patienten unterstellten zu verwechseln oder Gegenübertragungsscham abzuwehren. Dies kann zu schweren Komplikationen führen. Einige technische Hinweise werden gegeben.

Schlüsselwörter
Scham, Gegenübertragung, Traumata, technische Hinweise

Conflicts of Shame in Psychotherapeutic Treatment of Traumatized Patients

Summary
The negative emotion of shame may either encourage better efforts or lead to withdrawal and avoidance. The treatment of patients with traumas is characterized by conflicts in the therapy and beyond. Since shame is contagious, both patient and therapist struggle with coping strategies towards shame. Moreover therapists tend to confuse their own shame with the supposed shame of the patient or defense their countertransference of shame. This can lead to serious complications. Some technical advices are given.

Keywords
shame, countertransference, traumas, technical advices

Sighard Neckel

Scham und Schamsituationen aus soziologischer Sicht
Sighard Neckel

Zusammenfassung
Scham ist ein soziales Gefühl, das untergründig im Alltag präsent ist. Für das Selbstbild von Menschen spielt es eine maßgebliche Rolle. Beschämungen eignen sich daher in besonderer Weise dazu, als Instrument einer informellen sozialen Kontrolle zu fungieren. Armut, Inkompetenz, Fremdheit und Subalternität sind typische Anlässe von Gefühlen sozialer Scham, die das Individuum belasten und zu einem Rückzugsverhalten führen. Körper, Persönlichkeit und Status geben den Bezugsrahmen sozialer Schamgefühle ab, der durch die Individualisierungsprozesse in der modernen Gesellschaft eine Aktualisierung erfährt.

Schlüsselwörter
Soziale Scham, Schamsituationen, Achtungsverlust, Individualisierung, Subalternität

Shame and Situations of Shame from the Perspective of Sociology

Summary
Shame is a social emotion that is present under the surface in everyday life. It plays an essential role in the self-image of human beings. Acts of humiliation therefore are especially suitable for functioning as an instrument of informal social control. Poverty, incompetence, otherness, and subalternity are typical causes for feelings of social shame which burden the individual and lead to a behavior of retreat. A body's appearance, an individual's personality, and status provide the frame of reference for social shame which emerges through the processes of individualization in modern society.

Keywords
social shame, situations causing shame, loss of dignity, individualization, subalternity

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